Immer mehr Künstler und Museen setzen bei ihren Kunstwerken und Exponaten Augmented Reality ein. Der Einsatz dieser neuen Technologie ermöglicht es einem breiten Publikum, sich der Kunst auf eine neue, spielerische Art anzunähern. Mit Apps und Sonderveranstaltungen haben Künstler und Kuratoren das Publikum weltweit erfasst. Und Augmented Reality ebnet neue Wege, um mit dem Publikum zu interagieren.
Die beiden Grafiker Carla Streckwall und Alexander Govoni haben 2011 in Berlin das Kollektiv Refrakt gegründet. Refrakt ist auch eine Augmented Reality App, mit der sich ausgewählte Bilder erfassen und digital erweitern lassen. Mit der App werden neue, digitale Kunstwerke sichtbar gemacht, welche die ursprünglichen Werke in den virtuellen Raum transportieren und eine neue Realität erschaffen. . Der digitale Raum wird allgegenwärtig, ist gleichzeitig aber unsichtbar für das blosse Auge. Refrakt ist ein virtuelles Museum, welches den “Besuchern” aufzeigt, wie sich die digitale und reale Welt heute immer mehr vermischt. Refrakt überschreitet die Grenzen des physischen Raumes und spielt mit der digitalen Erweiterung von Objekten unterschiedlicher Art mit der Wahrnehmung des Betrachters. Das verwendete “device” (beispielsweise ein mobile phone) wird zum Gerät, welches an diese neue Welt anschliesst und den Betrachter mit seiner unmittelbaren Umgebung interagieren lässt..
Auf Schnitzeljagd mit Augmented Reality
Der amerikanische Künstler Ivan Toth Depeña hat im vergangen Jahr eine App namens Lapse entwickelt. Lapse besteht aus sechs verwobenen Komponenten: “The Visions & The Collective”, eine Reihe von öffentlich zugänglichen Wandmalereien verteilt in der Stadt Miami; Sounds, eine GPS-basierte Audio-Klanglandschaft in Miamis Innenstadt; Schriften, eine virtuelle Prosa Erfahrung; einer Skulptur, eine erweiterte Erfahrung, die durch eine öffentliche Skulptur ausgelöst; eine standortspezifische Ausstellung im Miami Design District. Jeder der über ein Smartphone verfügt kann sozusagen in Pokémon-Go-Manier Kunstwerke in der Stadt jagen. Die Idee des Künstlers ist, dass die App als “ Decoder” oder Lupe fungiert, die verborgene “Edelsteine” in der alltäglichen Umgebung enthüllt.
Augmented Reality als neue Verteilungsplattform
Der australische Comic Künstler Stu Cambell, auch Sutu genannt, experimentiert seit geraumer Zeit mit Augmented Reality. Er betrachtet diese Technologie als neue Verteilungsplattform für seine Kunst. Seine jüngste Arbeit, Prosthetic Reality, ist eine Kooperation mit Lukasz Karluk, einem digitalen Künstler, der in den Bereichen interaktive Installation und generative Computerkunst tätig ist. Gemeinsam haben sie eine Publikation entwickelt in denen die Werke von 45 Künstlern aus aller Welt abgebildet sind. Um die Kunstwerke zum Leben zu erwecken, müssen die Leser die EyeJack App herunterladen (verfügbar für iOS und Android), um die Animationen und Töne zu erleben, die den Werken eine weitere Dimension verleihen. Campbell geht es dabei darum, Kunst zu schaffen, die eine neue Erfahrung ermöglicht.
Augmented Reality bietet dem Menschen eine bisher ungekannte, immersive und interaktive Erfahrung. Gerade in der Auseinandersetzung mit Kunst eröffnet AR ein riesiges, spannendes Feld von von neuen Erfahrungen und paralell existierenden Realitäten. .
An der Ausstellung der diesjährigen Art Session können auch Sie Augmented Reality in der Kunst erfahren mit Werken von Refrakt und von Interaction Design der ZHdK (Zürcher Hochschule der Künste). Kommen Sie am 13. und 14. Oktober im Zürcher Schiffbau vorbei und entdecken Sie einzigartige Kunstwerke.
Zu “Augmented Reality”:
Links auf erwähnte Künstler:
- http://refrakt.org/
- http://ivandepena.com/#1
- http://www.sutueatsflies.com/
- http://www.julapy.com/work/featured/