Der technisch brillante wie formal komplexe 3D-Style ist das Markenzeichen von DAIM. 3D-Style bedeutet, dass der Schriftzug ohne Outlines, stattdessen mit den Licht/Schatten-Effekten der Farben selbst gestaltet wird. Die Buchstaben erhalten dadurch etwas Greifbares, etwas, das sie aus ihrer Zweidimensionalität heraus – und hinein in unsere dreidimensional erfahrbare Welt rückt. Sie suggerieren nämlich, eine Dimension weiter zu sein, als die, der sie tatsächlich angehören, sie drängen, sie streben nach mehr, wollen Teil der dynamischen Welt sein, und wie zum Trotz führen sie uns ihr übermächtiges Können vor, indem sie sich in einem farblichen Fantasieraum verschlingen, verschachteln, umlegen, zerhackt aneinanderschmiegen, mit Pfeilsystemen (die aus dem Bild hinaus zurück in die “wirkliche” Welt weisen) verbinden, indem sie in die Tiefe des Raumes hinein- und aus ihr wieder hinausmorphen, sich zwischen zwei Fluchtpunkte spannen, indem sie zerfallen, zersprengen, zerfetzen, zersplittern, ja regelrecht zerspritzen – bedeuten die vier Buchstaben D A I M plötzlich eine Abweichung vom normalen, mit strengen Konventionen ausgestatteten Schriftbild, welches sich ja doch eher – den Gesetzmässigkeiten der guten Lesbarkeit folgend – auf die ruhenden Gleichförmigkeiten seiner Formen stützt.
Ich versuche den Charakter des Autos aufzugreifen, ihm aber auch etwas entgegenzusetzen. Meine Buchstaben sind dabei nur noch dekonstruiert als Flächen und Formen sichtbar, die sich den Raum auf dem Objekt, aber auch den Raum der gesamten “Bühne” erobern.