Alexander Graham Bell und Thomas A. Watson sprachen am 9. Oktober 1876 erstmals über eine drei Kilometer lange Telefonleitung zwischen Cambridge und Boston. Seither hat sich das Konzept des digitalen Arbeitsplatzes stetig weiterentwickelt. Heute sind wir umgeben von Tools an unserem Arbeitsplatz. Wohin wird uns die Reise noch führen?
Mit dem ersten Telefongespräch wurde das Konzept des digitalen Arbeitsplatzes geboren. Alexander Graham Bell und Thomas A. Watson kommunizierten nicht im gleichen physischen Raum, sondern taten dies in einer virtuellen Welt. Das war vor 140 Jahren. Doch es sollte noch eine Weile gehen, bis man faktisch von einem digitalen Arbeitsplatz reden konnte.
Mit der technologischen Revolution in den 1970er beschleunigte sich das Tempo der Innovation und der Arbeitsplatz digitalisierte sich weiter. Durch das Aufkommen von Computern hat sich das Konzept “Büro” mehr und mehr gefestigt. Bald gehörten E-Mail, Telekonferenzen, Shared Server, Intranets und HR-Systeme zum Büroalltag.
Orts- und zeitunabhängige Arbeiten
Heute ist das Büro als Arbeitsplatz keine unantastbare Instanz mehr. Arbeitnehmern wird das orts- und zeitunabhängige Arbeiten immer wichtiger. Zwar machen noch nicht sehr viele Arbeitnehmer vom Prinzip des Home-Office Gebrauch. Das mag einerseits am fehlenden Wille von Unternehmen liegen dies zu erlauben oder auch daran, dass die Arbeitnehmenden die Trennung von Arbeit und Privatleben schätzen.
Dennoch stehen in der Arbeitswelt alle Zeichen auf Agilität und Transformation. Der freie Fluss von Informationen am digitalen Arbeitsplatz hat darauf positive Auswirkungen. Der digitale Arbeitsplatz ist die „Gesamtheit der benötigten Zugriffsinfrastrukturen, Applikationen und Geräteplattformen von Informations- oder Wissensarbeitern, die diese zur Erfüllung ihrer Arbeitsaufgaben und Ausübung von Zusammenarbeit benötigen.“ So umschreibt es Frank Schönfeld von der technischen Universität in Dresden.
Der digitale Arbeitsplatz macht viele Sitzungen überflüssig und flexibilisiert die Arbeit, denn er ist auch jederzeit von aussen erreichbar. Die Grundprinzipien des digitalen Arbeitsplatzes sind Integration und Kollaboration: Daten aus allen eingesetzten Software-Systemen werden auf einer zentralen Plattform zusammengebracht. Diese zentrale Plattform stellt nicht nur Informationen und Anwendungen zur Verfügung, sondern fördert auch die standortunabhängige Zusammenarbeit und den Wissensaustausch.
Virtual Reality in der Arbeitswelt
Soweit so digital. Aber das hat noch Steigerungspotential. Dessen ist sich auch Paul Miller, Gründer und CEO von der Digital Workplace Group, sicher. Gemäss Miller werden wir in der nächsten Generation des digitalen Arbeitsplatzes Teil einer virtuellen Welt sein, in der unsere Gehirne nur glauben, dass wir körperlich zusammen sind. Gesten und taktile Empfindungen werden das Arbeiten in einer hyperrealen, digitalen Umgebung ermöglichen. Enterprise Versionen von Oculus Rift, HoloLens von Microsoft und andere Virtual-Reality oder Mixed-Reality-Geräte werden unseren späteren Büroalltag prägen.
Was nach Science Fiction klingt, ist gar nicht mal so unrealistisch. Rückblickend können wir sagen, dass die industrielle Revolution uns zu effizienten Maschinen gemacht hat. Die digitale Revolution hat also durchaus das Potential, Menschen in Kombination mit hyper-intelligenten Systemen in neuen, ortsungebundenen, virtuellen Räumen noch effizienter zusammenarbeiten zu lassen.