Christian Breitschmid ist der Gründer von EQAL Visual Productions AG in Zürich, die Events, Werbespots, TV Sendungen, Corporate Videos und Fotoshootings für Kunden wie Volvo Car Switzerland, Red Bull BC One oder die Italian Vogue konzipiert und produziert. An der diesjährigen Volvo Art Session setzt die EQAL Visual Productions unter anderem auf holographische Showelemente.
Die Grenzen zwischen analoger und digitaler Welt werden fliessender. Was bedeutet dies für den Menschen? Was bedeutet es für die Kunst?
Der Mensch hat die tolle Möglichkeit, seine Welt auszudehnen und zu ergänzen. Er hat die Wahl, die zusätzliche Informations- und Unterhaltungsebene in seinen Alltag zu integrieren oder sie zu ignorieren. Künstler können sich in einer zusätzlichen Welt ausdrücken.
Glauben Sie, dass sich die Technologie noch immer dem Menschen anpasst, oder verhält es sich mittlerweile umgekehrt?
Da sich die Technologie so schnell wandelt, muss sich der Mensch immer wieder von neuem an sie anpassen. Andererseits kommt die Technologie dem Menschen mit simplen Anwendungen entgegen. In Zukunft werden sich Mensch und Maschine gegenseitig aneinander anpassen, sich also in der Mitte treffen.
Welche Verantwortung tragen Organisationen, die die Digitalisierung vorantreiben? Welche Rolle kommt Kunstschaffenden in der fortschreitenden Digitalisierung zu?
Unternehmen tragen die Verantwortung, dass die Technologie menschlich bleibt und sich dem Menschen und seinen Bedürfnissen unterordnet. Der Künstler hat die Aufgabe, uns vor Augen zu halten, dass die Technologie immer an zweiter Stelle steht und das Menschliche an erster. In seinem neuen Inspirationsfeld kann er die Realitäten verschmelzen lassen kann, seinen Gedanken und Gefühlen Ausdruck geben und Fragen aufwerfen.
Sie zeichnen mit Ihrer Firma für die kreative Umsetzung der Volvo Art Session mitverantwortlich. Wie hat sich der Anlass über die Jahre hinweg entwickelt? Was dürfen wir von der diesjährigen Volvo Art Session erwarten?
In den Anfangsjahren war die Volvo Art Session ein rein analoger Kunst Event, der digital verbreitet wurde. Da wir mit der Zeit gehen, hat ein Shift in die digitale Richtung stattgefunden. Dieses Jahr richten wir den Fokus auf den Menschen in der digitalen Entwicklungen. Veranschaulicht wird dieses Thema durch interaktive Kunst, Augmented Reality Erlebnisse, futuristische und holographische Showelemente.
In welchen Lebensbereichen schätzen Sie persönlich Digitalisierung am meisten? In welchen Bereichen wünschten Sie sich eine analoge Welt zurück?
Als kreativer Mensch schätze ich die Digitalisierung in meiner Arbeit. Sie macht die Arbeit einfacher und erhöht die Leistungsfähigkeit. Als Vater finde ich die nonstop Unterhaltung/Ablenkung vom Smartphone ein wenig problematisch. Die normale Realität wird schnell einmal langweilig und die eigene Kreativität bleibt bei der digitalen Informations- und Unterhaltungsindustrie oft auf der Strecke.