Die Schweiz hat, im Gegensatz zu anderen Ländern, keine geregelte Winterreifenpflicht. Zumindest so lange, wie kein Unfall passiert. Warum empfiehlt es sich trotzdem ab einer Aussentemperatur von weniger als sieben Grad mit Winterpneus unterwegs zu sein?
Noch immer fahren viele Autolenker das ganze Jahr mit Sommerreifen, um möglichst günstig zu fahren. Doch das ist Sparen am falschen Ort, denn es geht auf Kosten der Sicherheit. Winterpneus haben eine andere Gummimischung und unterscheiden sich auch durch ihr gröberes Profil von den Sommerreifen. Schon bei sieben Grad Celsius wird ein Sommerpneu weniger elastisch und spröde. Die Folge: schlechtere Haftung bei Schnee, Eis oder Nässe. Ein Test vom TCS zeigt: Mit Winterpneus kommt ein Auto im Schnee bei Tempo 50 nach 47 Metern zum Stillstand. Mit Sommerreifen benötigt es ganze 75 Meter. Im Ernstfall entscheidend! Kommt es zu einem Unfalls, wird man gebüsst, wenn man keine Winterreifen hat. Wird wegen der ungeeigneten Ausrüstung des Fahrzeugs ein Unfall verursacht, kann auch die Versicherung Leistungen kürzen oder Regress nehmen.
Ganzjahresreifen sind weder Fisch noch Vogel – sie können nicht mit den Spezialpneus mithalten. Sie eignen sich nur für Autofahrer, die selten unterwegs sind und bei schlechtem Wetter ganz auf ihr Auto verzichten können.
Doch wie lange sollen die Winterpneus auf dem Auto sein? Als gute Grundregel hat sich das Prinzip «O» bis «O» etabliert. Also ab Oktober bis Ostern. Liegt die Profiltiefe nach dem Winter um oder unter 4 Millimeter, sollte man die Pneus im nächsten Winter nicht mehr nutzen.
Wer also in der kalten Jahreszeit regelmässig unterwegs ist, sollte jetzt rasch die Winterreifen montieren. Denn sobald die ersten Schneeflocken fallen, stehen Autofahrerinnen und Autofahrer bei den Garagisten Schlange.