Ewa Rotzler lebt mit Familie und Herde (2 Minipigs, 4 Katzen, 2 Hunde, 2 Pferde, 2 Esel, 2 Maultiere und 1 Pony) in Gockhausen, einem kleinen Dorf an der Zürcher Stadtgrenze. Nicht nur die Zahl der Vierbeiner ist beeindruckend, sondern auch die Vielfalt der Projekte, in die die Familie involviert ist. Kein Wunder also, dass die Familie auch Autos fährt, die alles mitmachen. Seit einer halben Ewigkeit sind die Rotzlers mit älteren Volvos unterwegs.
Monatlich laden die Rotzlers zum Salon, an dem Konzerte, Theater und andere kulturelle Darbietungen aufgeführt werden. Früher führte Ewa das Kindergeschäft Troll im Zürcher Seefeld – seit Jahren arbeitet sie nun im Theater Rigiblick. Ihr Mann Stefan ist als Landschaftsarchitekt tätig. Wir haben Ewa zu einem Gespräch getroffen.
Wie lange seit ihr schon mit euren treuen Begleitern unterwegs?
Seit über 30 Jahren begleiten uns alte Volvos durchs Leben. Wir hatten also gleich mehrere treue Begleiter. Angefangen hat alles mit einem roten Volvo Amazon. Er hatte Oldtimer Charme, war zugleich günstig und es war überhaupt kein Problem, Ersatzteile zu bekommen. 2003 kauften wir dann den Kombi Volvo Polar und fuhren damit 250’000 Kilometer, bis er sich kurz vor der 500’000 Kilometer Marke verabschiedet hat. 2016 haben wir ihn dann durch einen anderen Polar ersetzt.
Warum ist der Polar genau das richtige Auto für euch?
Optisch gefällt mir die Form sehr gut – sie ist klassisch, einfach, schnörkellos und trotzdem unauffällig. Auch die inneren Werte des Schweden stimmen völlig. Ich nenne ihn liebevoll “treuen Kerl”, weil er immer anspringt, steile Strassen auch bei Schnee erklimmt und immer noch eine enorme Power hat. Unser Polar macht echt nie Probleme. Er gibt mir zudem ein gutes Sicherheitsgefühl. Was aber am allerwichtigsten ist: Er ist das perfekte Gebrauchsfahrzeug und man kann alles damit transportieren.
Was habt ihr denn schon alles mit dem Auto transportiert:
Erde, Stroh, Hunde, Katzen, ja ganze Kinderläden! Eigentlich fast alles, was man sich vorstellen kann. Es kann gut sein, dass bald auch mal eines unserer Schweinchen mitfährt.
Welche Erinnerung mit euren alten Volvos ist dir am präsentesten?
Als die Eidgenossenschaft 1991 Ihren 700. Geburtstag feierte, durfte Stefan am Flughafen Zürich ein Luftbild für landende Passagiere installieren. Also Kunst, die aus der Luft erlebbar war und sich ständig veränderte. Zusammen mit seinem Team bauten sie Lamellen auf, die beim Landen wie tanzende Ellipsen aussahen – eine optische Täuschung. Deswegen erhielt ich eine Sonderbewilligung, um einmal am Tag die fleissigen Arbeiter mit frischem Kaffee und Gebäck zu versorgen. Es war wie im Film. Ich fuhr jeden Morgen mit Töchterchen Isabel im roten Volvo Amazon, ebenso rotem Lippenstift und hochgesteckten Haaren über das Flugfeld. Fast immer passierte ich dabei irgendwo die Flughafenpolizei. Die trauten Ihren Augen nicht – nach einem kurzen Moment der Verwunderung bremsten sie abrupt und nahmen mit Blaulicht die Verfolgung auf. Was hatte diese Frau hier verloren? Ist sie falsch abgebogen? Ist das ein schlechter Witz? Ich blieb cool, zeigte den Ausweis und fuhr weiter. Die Blicke der Polizisten werde ich nie vergessen.
Was war euer unangenehmstes Volvo Erlebnis?
Ja, nebst all den schönen Erinnerungen gibt es auch Schockmomente, die in Erinnerung bleiben. Es war Winter 2016 und wir hatten eine Anhängerkupplung an unserem Volvo Polar montiert. Mein Bruder und mein Ehemann transportierten Holz für den Schweinestall und waren während des Schneetreibens zwischen Winterthur und Zürich auf der Autobahn unterwegs. Sie fuhren deswegen sehr langsam. Trotz Vorsicht bekam der Anhänger eine Eigendynamik und der Wagen wurde herumgerissen. Das Auto prallte gegen die Leitplanke und erlitt einen Totalschaden. Mein Mann Stefan, der komplett geschockt am Steuer sass, blickte nun in die entgegengesetzte Richtung auf der Überholspur. Wie durch ein Wunder passierte ihm nichts. Volvo wurde seinem Ruf als sicherster Automobilhersteller gerecht, die zwei erlitten keinen Schaden und kamen mit dem Schock davon. Das Auto verabschiedete sich mit 499’000 Kilometern. Ich bin mir sicher, wir hätten damit eine Million geschafft.
Bald fahren Autos selbst oder fliegen gar durch die Luft. Warum bleibst du beim alten Volvo?
Der Polar ist und bleibt das perfekte Auto für uns. Es ist, als hätten wir ihn auf unsere Bedürfnisse massschneidern lassen. Er ist schlicht und sein Innenraum ist riesig. Den einzigen Luxus, den ich im Moment vermisse, ist ein Hauch kühle Luft im Sommer. Die Klimaanlage hat den Geist aufgegeben.