Ein Beitrag aus der Serie “Volvo Classics Söndag”
Weshalb der Volvo ÖV4 eigentlich Jacob hiess. Und warum er nicht ganz dicht war.

Wir werden nun dann und wann in die Volvo-Geschichte zurückblicken, zu Beginn ganz an den Anfang schauen. Und da stand der ÖV4, der als erstes Volvo-Serienfahrzeug zwischen 1927 und 1929 gebaut worden war. ÖV steht für «öppen vagn», logisch: offener Wagen, die 4 ist auch klar: 4 Zylinder. Aber besser bekannt war der Grossvater aller Volvos eigentlich als: Jacob. Dies deshalb, weil einer der zehn Prototypen am Namenstag von Jacob fertiggestellt wurde. Es gilt sich dies zu merken, denn es gab später auch noch ein paar andere Modelle mit eigentümlichen Bezeichnungen.

So richtig aufregend war der ÖV4 damals allerdings nicht, weder technisch noch optisch. Die Karosse war aus Metall und stand auf einem Holzrahmen, das Fahrgestell bestand aus starren Achsen und einfachen Blattfedern hinten und vorne.

Der Preis war der wichtigste Grund, weshalb Jacob nicht zu einem Verkaufsschlager wurde: 4’800 Kronen waren für die damalige Zeit schon ziemlich happig.
Dazu kam, dass die Verarbeitung anscheinend noch nicht ganz auf dem Niveau war, das man heute von uns kennt; auch mit Dach und montierten Scheiben war «unser Erster» nicht wirklich wasserdicht.

Deshalb wurden auch nur 302 Stück gebaut (oder vielleicht auch nur 275?) – und wir entschieden uns in der Folge dafür, nur noch teurere und besser verarbeitete Fahrzeuge auf den Markt zu bringen.
Manchmal braucht man auch ein bisschen Selbstbewusstsein.

Angetrieben wurde der erste Volvo von einem 1,9-Liter-Reihen-Vierzylinder (Bohrung x Hub 75 x 110 mm, 1944 cm3, seitlich stehende Ventile), der es auf 28 PS bei 2000/min brachte.

Weitere Modelle aus unserer bewegten Geschichte gibt es jeweils am «Volvo Classic Söndag» hier auf dem Volvo-Blog.