Unser Ort der Magie liegt etwas ausserhalb von Göteborg und ist über einen Kilometer lang. Mehr als 6’500 Menschen arbeiten hier, jeden Tag. Und jeden Tag rollen rund 1’200 Fahrzeuge aus den Toren auf die Strasse – jedes einzelne auf Bestellung gefertigt.
Unser Stammwerk in Göteborg ist ein eindrucksvolles Zeugnis akribischer Planung und grossartiger Ingenieurkunst. Wer es einen Tag lang durchwandert bekommt einen genauen Eindruck davon, wie ein Volvo-Modell seine Form annimmt; ausgehend von einer Rolle Karosserieblech und fast unzähligen, in riesigen Lagerhallen verstreuten Bauteilen. Weiter erhält man auf der “Reise” auch einen hervorragenden Einblick in unsere Teamarbeit, Fachkompetenz und die Arbeitskultur, die einer ganzen Stadt Leben eingehaucht und ihr ein stolzes Symbol geschenkt hat.
Zwischen den grossen Gebäuden, in denen Produktionsstrassen und Werkstätten untergebracht sind, finden sich Restaurants, Cafés, Läden und Büros. Und vor allem: Menschen. Der menschliche Faktor ist für uns das zentrale Element, um das vollkommene Fahrzeug zu schaffen.
Unter Druck
Das Karosseriepresswerk ist der lauteste und industrielste Ort des Werks. Hier werden riesige Rollen rasiermesserscharfen Karosserieblechs abgewickelt, geschnitten und in Form gestanzt. Neben der Kontrolle, ob alle Abläufe reibungslos funktionieren, prüft immer ein Team von Mitarbeitenden die Bleche, glättet Unebenheiten aus und erledigt all die Feinarbeit, die Maschinen nicht zu leisten leisten vermögen.
Hier kann unsere Arbeitsweise nach dem Motto «Right from me» (von mir richitg an die nächste Stelle übergeben) beobachtet werden. «Right from me» bedeutet bei uns, dass jeder Mitarbeitende ein Bauteil erst dann weitergibt bzw. eine Aufgabe verlässt, wenn er oder sie sicher ist, dass alles fertig und in bestem Zustand ist. Anschliessend landen die Teile mit einem persönlichen Prüfzeichen versehen in der Karosseriewerkstatt.
Ein Körper aus Stahl
Schweissroboter, fahrerlose Transportfahrzeuge und mechanische Arme fügen die Einzelteile zur fertigen Karosserie zusammen. Die hier Arbeitenden erledigen bestimmte Aufgaben wie Punktschweissen oder die Qualitätskontrolle; das Heben schwerer Lasten übernehmen die Maschinen. In diesem Teil des Werks erhält jedes Fahrzeug seine eigene Persönlichkeit in Form eines RFID-Chips, der vorgibt, welche Farbe es bekommt und wie es ausgestattet wird, massgeschneidert auf die Bestellung.
Paint it black
Die Werkstatt ist sauber und in manchen Bereichen ruhiger, als man es in einer Fabrik erwarten würde. Hier kommt die Karosserie für ein langes chemisches Bad in eine Konstruktion, die aussieht wie eine Kreuzung zwischen Waschanlage und Achterbahn.
Nach dem Trocknen geht es in eine grosse, hell erleuchtete Halle, wo die Dichtungen manuell angebracht werden. Zum Schluss folgt die Lackierung. Diese wird sowohl durch Airbrush-Roboter als auch manuell durch Menschen aufgetragen.
All together now
Und weiter geht’s für die lackierte Karosserie zur “Hochzeit” in die Produktionsstrasse. Dabei wir sie – in einem der beeindruckendsten Werksbereiche – am so genannten «Marriage Point» exakt im richtigen Moment mechanisch mit dem Unterboden verschraubt. Ab hier liegt alles in den Händen der Spezialistinnen und Spezialisten an der Produktionsstrasse.
Auf seinem Weg durch das Werk wird das Fahrzeug mit allem bestückt, was einen Volvo ausmacht; von Rädern bis Seitenspiegeln. Wieder erledigen Roboter einen Teil der Schwerarbeit. Es erfüllt einen mit seltsamer Befriedigung, zuzusehen, wie ein mechanischer Arm mit eleganten Bewegungen sekundenschnell und präzise Armaturenbrett und Fenster einsetzt. Dies geschieht in einem perfekt ausgeklügelten Ablauf mit den Arbeiterinnen und Arbeitern, die immer wieder punktuell in den Prozess eingreifen und überprüfen, ob alles sicher und perfekt erledigt wird.
Beim Beobachten dieses Zusammenspielts zwischen Mensch und Maschine versteht man dann plötzlich, wie unglaublich viel Sorgfalt und Aufmerksamkeit in die Herstellung jedes Fahrzeugs einfliessen.
Der anschliessenden Endkontrolle beizuwohnen, wo ein Team von Fachleuten die Sitze testet, mit der Hand Linien entlang streicht, Rückspiegel und Sicherheitsgurte prüft, erzeugt bereits Vorfreude auf das fertige Auto, das schon bald vom Band rollen wird. Aber vor allem erhält man den bleibenden Eindruck, dass diese Fahrzeuge, trotz der Mithilfe tausender Roboter und Maschinen, letztendlich von Menschen gemacht sind.