Inspiriert von Science-Fiction-Filmen, beeinflusst von Schweden und getrieben vom Wunsch, etwas neuartiges zu kreieren – Ian Kettle, der führende Exterieur-Designer des Volvo XC40, erklärt den Denkprozess hinter seiner Vision.
„Als Kind interessierte ich mich fürs Zeichnen. Ich zeichnete Autos und mein Vater sagte zu mir: “Weisst du, dass du dies als Beruf machen kannst?” Ab meinem siebten Lebensjahr wusste ich also, was ich tun wollte.
“Um diesen Beruf auszuüben muss man die Fähigkeit zum Zeichnen besitzen und technisch kreative Lösungen finden, die den maximalen Nutzen für die Kunden ergeben.”
Ian Kettle
“Der Designprozess beginnt normalerweise als interner Wettbewerb. Im Falle des Volvo XC40 wurden acht Vorschläge eingereicht und meiner am Ende ausgewählt.
Wettbewerb ist gesund für eine Marke, denn er zwingt die Menschen, anders zu denken und besser zu arbeiten.“
Mein Designprozess
„Meine Entwürfe beginnen immer mit Worten. Für mich beginnt der kreative Prozess mit dem Aufschreiben der Botschaft, die ich vermitteln möchte und wie diese zu dem passt, wofür Volvo Cars steht. Auf diese Weise fanden das Exterieur-Design-Team und ich mit wenigen Worten eine gemeinsamen Leistatz. Im Fall des Volvo XC40 lautete dieser “Tough Little Robot”.
„Ich habe vom ersten Tag an mit dem Begriff “Tough Little Robot” gearbeitet und er hat alles bestimmt beim XC40; seine Haltung, seine Erscheinung und seinen Sinn für Verspieltheit.”
“Nach dem Formulieren der Botschaft beginne ich, Ideen zu skizzieren, sie zu visualisieren und zu versuchen, die definierten Eigenschaften auf das Fahrzeug zu übertragen. Auch hier war uns der “Tough Little Robot” eine grosse Hilfe – wenn wir zum Beispiel mit drei oder vier verschiedenen Vorschlägen für eine Nebelleuchte konfrontiert waren, schauten wir einfach, welcher Entwurf am besten zu einen robusten kleinen Roboter passen würde.
Einfluss und Inspiration
„Die frühe Phase des Design-Prozesses wurde von der Produktdesign-Beratung IDEO inspiriert, welche die erste Computer-Mouse von Apple erfunden und designt hat. In unserem Fall gingen wir so vor, dass wir zunächst die potenziellen Kunden und ihre Bedürfnisse kennen und verstehen lernten. Sobald wir diese Informationen hatten, schrieben wir sie auf Post-It-Zettel und fingen an Gruppen zu bilden und nach einem Muster, einer Geschichte, einem roten Faden zu suchen.”
„Was mich bei der Designarbeit für den Volvo XC40 stark beeinflusst hat, sind Science-Fiction-Filme. Einer davon war beispielsweise “Elysium” mit Matt Damon. Die Roboter darin wurden auf eine völlig andere Art und Weise entworfen, als in den meisten anderen zeitgenössischen Filmen dieses Genres. Der andere Film war “Oblivion” mit Tom Cruise, der wirklich interessante Fahrzeuge hatte, die wunderschön von Daniel Simon entworfen wurden, der früher Autodesigner war und heute in Hollywood lebt.“
„Ein weiterer grosser Einfluss und eine echte Inspiration für mich ist Schweden. Schweden scheinen nicht von Traditionen zurückgehalten zu werden. Das sieht man an ihrer Einstellung zur Technik. Schweden hatte viele Jahre lang die beste 3G-Abdeckung. Schweden ist auch eine der führenden bargeldlosen Gesellschaften. Schweden haben eine echte Akzeptanz für Veränderungen, es ist ein wirklich fortschrittliches Land. Und diese Art von Offenheit wirkt sich auf mich als kreative Person aus, weil ich dazu ermutigt werde, etwas anderes, etwas neues zu versuchen.”
„Autodesigner entwerfen Produkte oft nach ihrem eigenen Ideal; das sieht man auch beim XC40. Mein persönlicher Design-Geschmack ist beispielsweise, grosse, geschwungene Oberflächen zu erhalten, die sowohl ein Gefühl der Ruhe als auch des Vertrauens in das Produkt vermitteln. Wenn man sich ein Apple MacBook oder ein iPad ansieht, gibt es nicht viele Linien, welche die Oberfläche aufteilen. Es geht darum, das Produkt auf eine wirklich intelligente Weise verführerisch zu gestalten, mit einem unkomplizierten Design, das den Eindruck vermittelt, dass es einem das Leben erleichtert – und genau dies ist der springende Punkt beim Volvo XC40.”
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