Ein Beitrag aus der Serie «Skandinavien entdecken mit Volvo»
Nichts steht typischer für Schweden als die roten Häuser. Aber wie kam es eigentlich dazu?
Wer an die Geschichten von Astrid Lindgren denkt, dem kommen sofort die typisch roten Landhäuser in den Sinn. Ob in Bullerbü oder Lönneberga, aber auch schon ihr Geburtshaus in Vimmerby: Die roten Häuser ziehen sich wie ein buchstäblich roter Faden durch die Romane von Astrid Lindgren.
Viele Mitteleuropäer glauben, dass die Landhäuser in Schweden rot sind, damit man sie im vielen Schnee sieht. Das tut man zwar tatsächlich, es ist aber nicht der Grund dafür. Vielmehr hat die oxidrote Farbe, die Falunrot heisst, einen anderen Ursprung.
Falunrot oder schwedisch Faluröd oder Falu rödfärg kommt aus der Stadt Falun, wo fast 400 Jahre lang Kupfer abgebaut wurde.
Aus dem Abraum wurde seit 1616 kupferhaltiges Erz gewonnen, das als Pigmentmischung die Basis für die typische Farbe bildet.
Weil Falunrot an das Rot von Backsteinen erinnert, die sich aber in Schweden früher nur sehr reiche Leute leisten konnten, wurden Holzhäuser einfach mit dieser Farbe angestrichen, um sie ästhetisch aufzuwerten. Erst später stellte man den schützenden Effekt der Farbe fest, die das Holz vor Pilzbefall und Verfall schützen.
Maler der Romantik machten die oxidrote Farbe im 19. Jahrhundert populär – und so wurden Häuser aller gesellschaftlichen Schichten in Falunrot gestrichen. Das ging soweit, dass die Häuserfassaden ganzer Strassen in Rot gestrichen wurden, um das Stadtbild aufzuwerten.
Es ist nicht nur schön anzusehen und schützt das Holz: Faluröd ist auch sehr praktisch in der Anwendung. So muss man die zu behandelnden Flächen nicht grundieren. Im Gegenteil: Das würde die Wirkung der Farbe beeinträchtigen. Falu rödfärg wird direkt auf das ungehobelte, unbehandelte Holz aufgetragen.
Die Farbe wurde in viele Länder exportiert. Vor allem nach Kanada, Russland und ins Baltikum, wo das Wetter und die Temperaturen ähnlich sind wie in Schweden.
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