Mike Vollenweider ist der vielleicht grösste Volvo 940 Fan der Schweiz und nimmt mit seinem «CATRAT» an den verrücktesten Auto-Rallyes teil.
Neuwagengeruch sagt Mike Vollenweider nichts. Mit neuen Autos kann der Automechaniker wenig anfangen. «Zu viel Elektronik», sagt der 26-Jährige, der vor allem die alten Volvo Modelle mag – ganz besonders die 940er-Reihe. Der Zürcher besitzt gleich fünf Stück davon und hat für alle Bedürfnisse den passenden Volvo 940. Mike zählt auf: «Der CATRAT für den Alltag, das Budenvelo für die Werkstatt, einer für den Sonntag, den ich schwarzmatt lackiert habe, ein Organspender und ein weiteres Exemplar, das mir vor Kurzem eine Freundin verkauft hat.» Dieser Neuerwerb soll in Zukunft für Abenteuer-Rallyes wie die «CATrophy» eingesetzt werden.
«CATrophy»: Der Weg ist das Ziel, die Route das Abenteuer.
Die mehrtägige Rallye führt über mehrere tausend Kilometer. Gefahren wird die CATrophy in einem mindestens 20 Jahren alten Auto, das nicht teurer sein darf als 2020 Franken. Je ausgefallener das Auto, umso besser.
Ausgefallen ist der CATRAT Volvo 940 von Mike Vollenweider mit Sicherheit. In vielen Stunden Arbeit hat er ihn liebevoll im «Rat-Style» umgebaut. Beim Rat-Style handelt es sich um eine besondere Art der Oldtimer-Restauration. Anders als bei anderen optischen Tunings wird das Auto beim Rat-Style nicht aufgewertet, sondern abgewertet. So werden einzelne Teile extra auf «verrostet» oder «runtergekommen» getrimmt. In den meisten Fällen sind solche Autos aber mechanisch in einem Top-Zustand. So auch Mikes CATRAT, mit dem er schon in der Türkei (2018) war sowie über die Balearischen Inseln und Sardinien (2019) gefahren ist. Selbst die Fahrt über einen Berg in Sardinien war kein Problem. «Ich habe den Volvo vor der CATrophy ein bisschen höher gelegt, um auch über Steine zu fahren.
Dieses Jahr geht die CATrophy in die Ukraine – genauer gesagt ins Sperrgebiet um Tschernobyl. Dort will niemand gerne steckenbleiben. Mikes Volvo wird es bestimmt nicht. Noch nie hat ihn sein 940er im Stich gelassen, obwohl er bereits weit über 300’000 Kilometer auf dem Tacho hat.
Zuverlässigkeit ist nur eine von vielen Tugenden, die der Automechaniker aus Leidenschaft an seinem «Ziegelstein» schätzt: «Ich bin ein grosser Fan des Heckantriebs. Auch im Winter. Ich hatte noch nie Probleme weiterzukommen. Am 940er mag ich ausserdem den längs eingebauten Motor.»
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