Man schätzt, dass in Schweden jährlich rund 50 Millionen «Semlor» gegessen werden. Davon alleine 6 Millionen Stück an «Fettisdagen», dem schwedischen Fasnachtsdienstag.
Fetter Dienstag heisst «Fettisdagen» übersetzt. Nicht zu Unrecht heisst der Fasnachtsdienstag so, denn am Tag vor der 40-tägigen Fastenzeit wird in Schweden nochmals richtig geschlemmt. Ganz besonders ein Gebäck steht an Fettisdagen im Mittelpunkt: Semlor (Mehrzahl), Semla (Einzahl) – auch Fettisdagsbulle, Hetvägg oder Fastlagsbulle genannt. Vom Hefeteig-Brötchen, das mit Mandelmasse und Schlagsahne gefüllt ist, gehen zwischen Neujahr und Aschermittwoch rund 50 Millionen Stück über schwedische Ladentheken.

Übrigens: Man isst den Deckel als erstes, indem man ihn in die Sahnefüllung taucht. Danach kann von Hand oder auch mit der Kuchengabel weiter gegessen werden. Zur Semla trinkt man traditionell Milch, heute auch Kaffee. Fun Fact: Hast du gewusst, dass Schweden absolute Kaffeefanatiker sind? Sie trinken rund 160 Liter jährlich. Das sind rund 9,4 Kilogramm pro Kopf. Im Vergleich: Wir Schweizer trinken lediglich 6,3 Kilo Kaffee pro Kopf.
Obwohl auch in Schweden die traditionelle Fastenzeit von den meisten ignoriert wird, ist der Semla-Brauch geblieben. Den Ursprung hat die Tradition im 19. Jahrhundert, geht aber viel weiter zurück in der Geschichte. Der Legende nach soll König Adolf Fredrik 1771 gestorben sein, nachdem er sein eh schon opulentes Fettisdagen-Mahl (Hummer, Kaviar, Sauerkraut, geräucherte Heringe und Champagner) mit 14 Semlor abgerundet hatte. Eine Semla hat rund 500 Kalorien.
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