Andere Länder, andere Sitten. Oder doch nicht? Vielleicht sind SchweizerInnen und SchwedInnen doch nicht so verschieden, wie man denken könnte.
1. Pünktlichkeit
Die grösste Gemeinsamkeit der SchweizerInnen und SchwedInnen ist die Pünktlichkeit. Und zwar die exakte Pünktlichkeit, also nicht fünf Minuten zu früh oder fünf Minuten zu spät, sondern auf die Minute genau. Die Pünktlichkeit wird in Schweden ebenso bei privaten Einladungen wie geschäftlichen Treffen vorausgesetzt. Sollte man dennoch verspätet sein, ist das zwar kein Weltuntergang, gilt aber als unhöflich und unorganisiert.
2. Schuhe aus!
Während sich hierzulande die Geister darüber scheiden, ob man seinen Besuch auffordern darf, die Schuhe auszuziehen, gibt es in Schweden eine einheitliche Regel: «Schuhe aus»! So heisst es umgangssprachlich: «Nur Bären und Räuber behalten beim Betreten eines Hauses die Schuhe an.»
3. Alle sind per du
Wir gehen mal davon aus, dass du keinen Besuch bei der schwedischen Königsfamilie planst. Sie sind die einzigen, die mit ihren Titeln angesprochen werden. Sonst gilt in Schweden das generelle «du». Ob privat, geschäftlich, mit Behörden oder Medien: Alle sprechen sich gegeneinander mit «du» an. Allerdings nicht gleich mit dem Vornamen, das wäre unhöflich – erst später, wenn man sich besser kennt.
4. Tack för maten
Tack, also danke, ist das wohl wichtigste Wort, das man in Schweden kennen muss. Selbst für ein Danke sagen die Schweden Tack. So kann ein schwedischer Dialog so tönen: «Tack», «Tack», «Tack», «Tack». Das wichtigste «Tack» ist das «Tack» nach dem Essen. Am besten lernt man den Satz «Tack för maten», also «danke fürs Essen». Man wird ihn viel brauchen.
5. Besserwissen besser nicht
Schätzt man in Zentral- und Südeuropa den kontroversen Diskurs mit Argumenten und Gestikulieren, würde man das in Schweden missverstehen. Die Schweden sind den anderen gegenüber eher vorsichtig und zurückhaltend. So werden bei einer Diskussion alle Meinungen gehört, selten ins Wort gefallen und geschwiegen, wenn man etwas besser weiss. Nicht ohne Grund hat sich das deutsche Wort «Besserwisser» herablassend im schwedischen Sprachgebrauch etabliert.