Es muss nicht immer ein Museum sein, um Kunst zu erleben. Bei der Land Art ist die Natur sowohl Pinsel als auch Leinwand. Kleine Kunstwerke zu kreieren mit dem, was die Natur hergibt – darum geht’s bei der Naturkunst!
Kunst braucht nicht unbedingt ein Atelier, keine vier Wände, ja nicht mal einen Pinsel, Spachtel oder eine Spraydose. Die Natur liefert alle Materialien, die es braucht, um ein Land Art Picasso zu werden.
Die Naturkunst-Philosophie besteht darin, die Materialien aus der Natur für seine Kunst zu verwenden: Steine, Blätter, Sand, Gräser, Hölzer, Lehm, Wasser, Tannenzapfen etc. Am Ende wird das Kunstwerk wieder der Natur überlassen.
Ganz wichtig: Nur die Fantasie soll blühen! Verwendet werden ausschliesslich «leblose» Materialien. Also keine Blumen abreissen oder Zweige abbrechen, sondern mit dem arbeiten, was am Boden liegt. Du wirst erstaunt sein, wie vielfältig die Farbpalette von Mutter Natur ist!
Besonders Kinder haben riesige Freude an der Naturkunst und lieben es, im Wald zu spielen, im Dreck zu wühlen sowie ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Hier können sich Kinder voll austoben, entfalten und lernen erst noch Naturkunde live. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, ebenso wenig der Beurteilung. Denn ein «ungenügend» gibt es in dieser Disziplin nicht.
Kinder lernen mit der Naturkunst auch spielerisch den Umgang mit verschiedenen Materialien, bekommen ein physisches Gefühl für Farben und Formen. Die haptische Begegnung mit der Natur und der fokussierte Blick auf die Flora sind spannender als jede TV-Dokumentation.
Land Art ist übrigens auch eine Kunstbewegung, die in den 1960er-Jahren in den USA entstand. Es war eine Gegenbewegung junger Künstler, die ihre Kunstwerke nicht in Museen oder Galerien sehen wollten. Also, wer weiss, vielleicht entdeckst du ja dein heimliches Talent …
Bilder: zur Verfügung gestellt, © Marianne Scheitlin, www.landart-grindelwald.ch