Reisen in der Schweiz ist der Trend im Sommer 2020. Doch wohin? Wir geben dir in unserem Blog Tipps, wo die Schweiz am schönsten ist. Heute geht es ins Bergell nach Soglio.
In unserer Serie «die schönsten Dörfer der Schweiz» darf natürlich ein Bündner Dorf nicht fehlen: Soglio. Die Schönheit von Soglio ist längst kein Geheimtipp mehr, sondern wird jedes Jahr von zehntausenden Touristen besucht. Das Dorf im Bergell, das einem Vogelnest gleichend ineinander verschachtelt ist und von jedem Winkel aussieht wie ein Instagram-Hotspot, ist auch ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen, zum Beispiel den Sentiero Panoramico oder für eine der zahlreichen Alpen- oder Passwanderwege.
Der Maler Giovanni Segantini bezeichnete die sonnige Bergterrasse als «Schwelle zum Paradies». Und er muss es wissen: Hier malte der Künstler den ersten Teil seiner Alpentriptychon für die Pariser Weltausstellung 1900. Das Bild «La Vita» ist eines der letzten Bilder, die der grosse Künstler vollendet hat, bevor er 1899 im Alter von nur 41 Jahren verstorben ist. Das Gemälde zeigt die Landschaft auf dem Hochplateau Plan Lüder in der untergehenden Sonne.
Nicht nur Giovanni Segantini liess sich von der Schönheit dieses malerischen Dorfes inspirieren. Ebenso der deutsch-österreichische Dichter Rainer Maria Rilke, der sich 1919 hier niederliess – auf der Suche nach einer neuen Heimat, weil er seine alte nicht mehr verstand. Er schwärmte in den höchsten Tönen von der Schönheit dieses Bergdorfes, das ihn so glücklich machte und trotzdem nur kurze Rast seiner Lebensreise blieb.
Bis heute strahlt die wildromantische Natur mit der traumhaften Aussicht auf die Sciora-Gruppe eine Erhabenheit aus, die jedes irdische Problem zu einem Treppenwitz der Ewigkeit macht. Und damit Hoffnung auf etwas Grösseres, das keine Zeit mehr kennt.
Wie jeder Schatz, ist auch Soglio nicht leicht zu finden. Das Bergell erreicht man auf Schweizer Seite über das Engadin und den Malojapass. Schneller wäre die Anfahrt übers italienische Chiavenna, aber auch weniger spektakulär.