Zürich hat das Höllentor, Genf den kaputten Stuhl, Basel den Hammermann und an jedem Bahnhof tickt eine Design-Ikone. Wer Kunst erleben will, muss nicht in ein Museum, sondern kann sie bequem per Bahn oder mit einem Volvo Plug-in Hybrid im Elektromodus besuchen.
Hammering Man von Jonathan Borofsky, Basel
Der 13,5 Meter hohe Koloss am Aeschenplatz gilt als der fleissigste Basler. Seit 1989 schwingt der Riese nonstop seinen motorbetriebenen Hammer vor dem UBS-Hauptgebäude. Geschaffen wurde das Symbol der Arbeit vom Amerikaner Jonathan Borofsky. Es ist nicht das einzige seiner Art. Auch in anderen Metropolen wie Frankfurt, Los Angeles oder Dallas steht eine Version des Hammering Man. Die grösste dieser Statuen befindet sich in Seoul. Dort ist der Hammering Man 22 Meter hoch und wiegt 50 Tonnen.
Mühleturm von Bane&Pest, Chur
Der Churer Fabian Florin ist in der Streetart-Szene international bekannt. Bane – so sein Künstlername – engagiert sich auch in seiner Heimat für urbane Kultur und organisiert unter anderem das Streetart Festival Chur. Zusammen mit seinem Künstler-Kollegen «Pest» sprayte er 2018 am Churer Mühleturm das grösste Wandgemälde in der Schweiz. Während mehr als zwei Monaten hat das Künstlerduo ein ausserordentliches Kunstwerk geschaffen, das schon von weit sichtbar ist. Es zeigt zwei Hände, die in knapp 40 Metern Höhe einen Bündner Bergkristall offenbaren.
Schweizer Bahnhofsuhr, Hans Hilfiker
Die bekannteste Schweizer Uhr ist weder eine Swatch noch eine Rolex, sondern die Bahnhofsuhr. Entwickelt wurde sie 1944 vom Ingenieur und Gestalter Hans Hilfiker für seinen damaligen Arbeitgeber, die SBB. Die Uhr hat keine Zahlen und ist so gestaltet, dass sie auch von weitem zu lesen ist. Das besondere an dieser Uhr ist nicht nur das sehr reduzierte Design, sondern auch die Tatsache, dass der rote Sekundenzeiger in Form einer Bahnhofskelle zu jeder vollen Minute eine 1,5 Sekunden lange Pause macht. Die Schweizer Bahnhofsuhr ist heute ein Designklassiker, das international Vorbild für Bahnhofsuhren wurde. Das Original wurde in die Designsammlung des Museum of Modern Art New York aufgenommen.
Höllentor von Rodin, Kunsthaus Zürich
Die Welt hat mehrere Höllentore. Eines davon steht in Zürich beim Kunsthaus. Das fast sieben Meter hohe und acht Tonnen schwere Tor, das der französische Bildhauer zwischen 1880 und 1917 schuf, zeigt 186 Figuren aus Dantes Inferno. Rodin arbeitete bis zu seinem Tod an der Skulptur. Erst posthum wurden die Kunstwerke in Bronze gegossen und über den Erdteil verteilt. Das Höllentor in Zürich ist ein Gabe des Zürcher Kunstsammlers Emil G. Bührle.
Broken Chair, Genf
Der «Place des Nations» in Genf ist ein Symbol des Friedens. Er soll Politiker und Diplomaten aus der ganzen Welt daran erinnern, worum es bei der UNO geht. Der mit Wasserfontänen versehene Boden setzt sich aus verschiedenfarbigem Granitgestein zusammen, welche die Vielfalt der Nationen widerspiegelt. Auf dem Platz befindet sich seit 1997 prominent der «Broken Chair» des Bieler Künstlers Daniel Berset. Der zwölf Meter hohe Holzstuhl, der vom Zimmermann Louis Genève hergestellt wurde, steht auf drei Beinen und damit sinnbildlich als Aufschrei der weltweiten Zivilbevölkerung, die durch bewaffnete Gewalt getötet oder verstümmelt wird. Der Broken Chair ist ein Mahnmal für den Kampf gegen Landminen und Streubomben. Er steht für die Verpflichtung der Staaten, Zivilisten zu schützen und den Opfern zu helfen.
Titelbild: Mühleturm von Bane&Pest, Chur, © Bane&Pest