Während einer Woche begaben sich die drei Mitglieder Fabio, Nicola und Kai von The Alpinists auf eine kleine Reise durch die Schweiz mit dem Volvo XC60 um die letzten verblieben Herbstfarben im Engadin und Wallis einzufangen und sich dem Thema Autofotografie zu widmen. Gemeinsam haben sie im folgenden Erfahrungsbericht ihre 5 Tipps zusammengetragen und ein Video erstellt, wie du deine Auto Bilder optimieren kannst.
Tipp Nummer eins: Location
Egal wie cool oder optisch ansprechend das Auto ist, das du fotografieren möchtest, ohne die passende Umgebung wird es nicht zu einem authentischen Bild. Fotografierst du wie in unserem Beispiel den XC60, lohnt es sich, vorab zu überlegen, wofür genau das Fahrzeug steht und wie sich die Automarke platziert. Durch Online-Recherchen findest du im Handumdrehen einen roten Faden, der dir dabei helfen wird, nach den passenden Locations zu suchen. Bei Volvo ist es die Bewegungsfreiheit, die sich auf eine persönliche, nachhaltige und sichere Weise im Bild widerspiegeln soll. Das Fahrzeug ist modern, steht für Sicherheit und als Mittelklasse SUV kann es in städtischer und ländlicher Umgebung abgelichtet werden. Heutzutage haben wir fast endlose Ressourcen, um coole Orte zu finden. Lass dich von bereits gemachten Aufnahmen inspirieren und suche auf Google Maps nach passenden Strassen oder frage einfach mal Freunde und Familie nach coolen Orten, die sie bereits mit ihren eigenen Fahrzeugen entdeckt haben. Startest du erst mit der Autofotografie, empfiehlt es sich, eine wenig befahrene Strasse zu suchen, wo du in aller Ruhe deine Aufnahmen machen kannst. Wichtig bei den Strassen, die du suchst, sind die sogenannten «leading lines», die dem Bild das gewisse Etwas verleihen. Eine schöne S Kurve oder eine lange Gerade mit einer Baumallee. Wiesen oder Bergstrassen mit einem Berg im Hintergrund. Nur um einige Beispiele zu nennen. Wichtig ist es darauf zu achten, dass die Umgebung nicht zu unruhig ist, nicht vom Fahrzeug ablenkt oder unerwünschte Spiegelungen auf dem Fahrzeug entstehen.
Tipp Nummer zwei: Licht
Je sanfter und gleichmässiger die Lichtverhältnisse sind, umso besser werden deine Aufnahmen. Das bedeutet, dass speziell harsches Licht zu vermeiden gilt. Bei sanftem Licht ist das Verhältnis zwischen dunklen und hellen Bereichen im Bild viel kleiner und es eröffnet in der Bildbearbeitung viele Türen um ein ausgeglichenes Bild zu generieren und die Aufmerksamkeit auf das Fahrzeug zu lenken. Kurzgefasst: Sonnenauf- und Sonnenuntergang nutzen, in der Fotografie bekannt als die goldene Stunde. Eine weitere tolle Gelegenheit ist die blaue Stunde, welche kurz vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang zu nutzen ist. Bei Fahrzeugaufnahmen ist dies ein sehr kurzes Zeitfenster und man sollte besonders auf die Lichter beim Fahrzeug achten. Empfehlenswert ist es, das Abblendlicht zu nutzen, ansonsten erscheinen die Scheinwerfer vergleichsweise viel zu hell zur dunklen Umgebung. Tagsüber wird grundsätzlich selten fotografiert, ausser es herrscht schlechtes Wetter, was aber oftmals in wunderbare Aufnahmen resultiert. Bei Regen zum Beispiel sind die Strassen dunkel gefärbt und das Auto sticht automatisch mehr aus dem Bild heraus. Zugleich dienen die Wolken als Diffusor und die Lichtverhältnisse sind ausgeglichener. Keine Regel ohne Ausnahme: auch tagsüber kann man kreativ werden und mit Schatten und Licht spielen. Von zu direkter Sonneneinstrahlung sollte man absehen. Überleg dir, was für einen Stil die Aufnahmen haben sollen. Möchtest du lieber eine fröhliche und warme Stimmung verbreiten, dann fotografiere mal mit Gegenlicht und mach ein «high key» Bild. Sollte es lieber dunkel oder dramatischer rüberkommen, wird die Aufnahme als «low key» bezeichnet.
Tipp Nummer drei: Ausrüstung
Die beste Kamera ist diejenige, welche man zur Hand hat, egal ob das nun eine professionelle Kamera oder ein Smartphone ist. Nutze, was dir zur Verfügung steht und macht das Beste daraus. Finde als erstes für dich heraus, wie du Auto gerne fotografierst. Dadurch wird dir schnell bewusst, welche Brennweiten dir am meisten zusagen. Heutzutage haben wir das Glück auf unserem Smartphone bereits mehrere Brennweiten in einem Gerät zu geniessen, so dass zugleich das Bild in den meisten Fällen schön ausgeleuchtet wird. Willst du mehr Kontrolle mit dem Handy, nutze Apps wie Lightroom und passe die Helligkeit an, so wie du es magst. Ist Bildbearbeitung auch ein Thema? Dann fotografiere stets im Raw Format. Falls es das nicht kann, als DNG. Sobald man eine professionelle Kamera verwendet, wird der ganze Prozess viel aufwendiger und die Kosten für die Ausrüstung steigen derart an, dass man sich Gedanken machen sollte, ob sich das überhaupt lohnt. Unverzichtbar ist jedoch der Polfiter, der dabei hilft, unerwünschte Reflektionen auf dem Fahrzeug zu minimieren. Funkgeräte für die Kommunikation zwischen Fahrer und Fotograf bei Aufnahmen, wo das Fahrzeug auf einer entfernten Strasse am richtigen Ort platziert werden muss, kann durchaus hilfreich sein. Natürlich kann auch die Sprechanlage vom Fahrzeug verwendet werden, solange Mobilfunkempfang vorhanden ist. Will man richtig durchstarten und hochqualitative Fahrzeugaufnahmen machen, kommt man nicht drumherum, in eine Blitzausrüstung mit möglichst grossen Lichtformern zu investieren. Mit dem Blitz kann das Fahrzeug sauber ausgeleuchtet werden, egal was für Lichtverhältnisse herrschen. Solche Aufnahmen werden meistens aus fünf bis fünfzehn Einzelaufnahmen zusammengesetzt und sind sehr aufwendig. Hat man eine Drohne, kann diese für Fahrzeugaufnahmen auch genutzt werden, um einen ungewöhnlichen Blickwinkel zu schaffen und dynamische Aufnahmen während der Fahrt zu machen.
Tipp Nummer vier: Motiv
Abgesehen von der üblichen Front-, Heck- und Seitenansicht bietet das Fahrzeug einen riesengrossen Spielplatz für Aufnahmen von Beschriftungen bis zu Detailaufnahmen. Über verbauten Materialien bis zu Logos kann man alles fotografieren. Zeig das, was für dich wichtig ist. Als Leitfaden um eine Geschichte zu erzählen, empfiehlt sich von weiter entfernt zu starten und das Fahrzeug nur ganz klein in der Umgebung darzustellen. So schafft man eine Atmosphäre und man kann sich damit in Verbindung setzen, auch “wide shot» genannt. Die nächste Aufnahme wäre dann der «mid shot». Wobei das Fahrzeug nicht einmal ganz zu sehen sein muss, da diese Aufnahme ein Gefühl für eine Bewegung verschaffen und Emotionen auslösen soll, wodurch sich der Betrachter in der Geschichte wiederfindet. Die letzte Aufnahme wird dann als «close up» bezeichnet und zeigt nur ein bestimmtes Detail. Alle drei Aufnahmen sollte man in der gleichen Umgebung festhalten, um ein starkes Set zu generieren und den roten Faden der Geschichte nicht zu verlieren.
Tipp Nummer fünf: Details
Ein simpler, aber sehr effektiver Punkt, welcher einem das Leben vereinfacht, ist die Sauberkeit des Fahrzeuges und die der Umgebung. Wie zu sehen im Beispielbild, wo das rote Absperrband automatisch die Aufmerksamkeit vom Auto ablenkt und eine störende Wirkung erzeugt. Fahrzeug umparken oder einen anderen Blickwinkel wählen, hilft dies zu kaschieren und erspart einem den Aufwand, in der Nachbearbeitung retuschieren zu müssen. Bei dem Bild mit den verschmutzten Felgen hilft es ein kleines Putz-Kit zusammenzustellen, um die Unreinheiten vor der Aufnahme zu entfernen. Felgen sind am anfälligsten für Verschmutzungen, ebenso wie sich bei Innenaufnahmen mit dunklen, spiegelnden Oberflächen der Schmutz schneller sammelt, als man fotografieren kann. Will man eine saubere Aufnahme ohne störende Elemente, achtet man auf die Details. Nehmt euch Zeit und schaut die Bilder während dem Fotografieren kurz an. Vorbereitung ist das A und O für eine ästhetisch ansprechendes Bild.
Als Ansporn für deine zukünftigen Bilder haben wir dir ein Gratis Basic Preset für Lightroom erstellt von The Alpinists. Hier geht es zum Download.
The Alpinists wünschen euch eine Menge Spass und tolles Licht beim Fotografieren.