In keinem Land leben mehr Elche als in Schweden. Man schätzt, dass es dort zwischen 300 000 und 400 000 Elche gibt. Die besten Chancen, den König des Waldes zu beobachten, ist in einem der zahlreichen Elchparks.
Der Elch gehört zu Schweden wie das Känguruh zu Australien. Natürlich gibt es Elchpopulationen in ganz Skandinavien, ebenso in Alaska und Russland. Da dem Elch aber in Schweden natürliche Feinde wie der Luchs, der Wolf oder der Bär fehlen, geniessen die 300 000 bis 400 000 Tiere ihr Leben unbekümmert in den unendlichen Wäldern Schwedens. Leider nicht nur dort. So kann es durchaus vorkommen, dass es sich ein frecher Elch in einem städtischen Park gemütlich macht. Oder im Hausgarten die reifen Früchte von den Bäumen stibitzt und dabei neugierig zum Küchenfenster reinguckt. Kurz: Schweden ist fest in den Klauen der Riesenhirsche.
Einen Elch zu vertreiben, ist keine gute Idee. So friedlich die Tiere aussehen, so gefährlich kann es werden, wenn sich die Elche bedroht fühlen. Sie können aufbrausend sein – insbesondere die Bullen während der Brunftzeit und die Kühe, wenn sie mit ihren Kälbern unterwegs sind. Während die Elchbullen dann ihr rund 20 Kilogramm schweres Geweih einsetzen, treten die Weibchen mit ihren rund 20 Zentimeter langen, messerscharfen Vorderhufen.
Schnell wie ein Tiger
Der Elch ist die grösste Hirschart der Erde. Elchbullen erreichen eine Schulterhöhe von über zwei Metern – Elchkühe sind ein bisschen kleiner. Die Könige des Waldes sind trotz ihrer Grösse äusserst agil; sie können meterhohe Hindernisse überspringen, im tiefen Wasser schwimmen, aber auch durch sumpfigem Grund waten. Ausserdem sind sie pfeilschnell: Sie erreichen Geschwindigkeiten von über 55 km/h – also ungefähr so schnell wie ein Tiger.
Elch-Zeichen: Ausweichen!
Besonders gefährlich ist das Zusammentreffen mit einem Elch auf der Strasse. Leider passieren immer noch sehr viele Autounfälle auf den Strassen Schwedens, weil Elche nicht flüchten, sondern stoisch auf der Strasse stehen bleiben.
Damit werden sie nicht nur zu einer Gefahr für sich selbst, sondern auch für die Automobilisten. Wegen des hohen Gewichts (bis 700 kg) und des hohen Schwerpunkts können Kollisionen böse enden. Darum gilt: Wo immer möglich ausweichen! Ausweichen bedeutet: Vollbremsung, Lenkung einschlagen, Objekt umfahren, Gegenlenken: So wie du es beim Fahrtrainingskurs (TCS) gelernt hast.
Weil Ausweichen die beste Strategie ist, hat Schweden den Elchtest eingeführt, bei dem die Fahrdynamik eines Autos bei einem abrupten Spurwechsel bei 80 km/h getestet wird.
Solch brenzlige Situationen gilt es weitgehend zu vermeiden: Darum ist es in Schweden üblich, den entgegenkommenden Verkehr mit der Lichthupe oder dem Warnblinker zu warnen, wenn ein Elch am Strassenrand zu sehen ist. Das Connected Safety System von Volvo alarmiert übrigens andere Volvo Fahrer/innen automatisch, wenn ein Volvo in ihrer Umgebung die Warnblinker anmacht (Hazard Light Alarm).
Elchparks
Im Normalfall ist das Zusammentreffen mit einem Elch aber eine freudige Sache. In sogenannten Elchparks erfährst du alles über Schwedens König und kommst dem prächtigen Tier auch gefahrlos näher. In ganz Schweden gibt es solche Parks. Alleine in Småland gibt es acht Elchparks. In einigen Parks gibt es sogar Elche, die man küssen kann.
Elchparks in Schweden
Smålandet Älgsafari Drive-Inn, Markaryd Småland
Elinge Elchpark, Hamneda Småland
Elchreich Älgriket, Tingsryd Småland
Malilla Elchpark, Småland
Virum Elchpark, Småland
Wrågården Elch- und Bisonpark, Falköping Västergötaland
Dalslands Mooserange, Dals-Ed Dalsland
Millestgården Åre, Dalarna
Älgens Hus, Bjurholm Ångermanland
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