Wo ist der Frühling am schönsten? Im Park. Ganz besonders in den folgenden fünf traumhaften Schweizer Parks, die blühender nicht sein könnten.
Ermitage, Arlesheim, BL
Seit der Eröffnung im Jahr 1785 ist die Ermitage in Arlesheim eine Touristenattraktion. Schon kurz nach der Eröffnung kamen vornehme Reisende aus ganz Europa und sogar Russland. Es war ein wahrer Erlebnispark mit Grotten, Turmruinen, Brücken, ja sogar beleuchteten Gängen. Doch dann fiel die Ermitage den französischen Truppen zum Opfer, die 1793 einmarschierten und den Park fast vollständig zerstörten. 1812 kehrte der Erbauer des Gartens zurück und half beim Wiederaufbau. Der grösste englische Garten der Schweiz ist bis heute ein Erlebnis für alle, die durch die verschlungenen Pfade in eine märchenhafte Welt eintreten wollen.
Englischer Garten, Genf, GE
Der erste Genfer Park wurde 1854 durch Auffüllen des alten Holzhafens dem See abgewonnen. Hier führt eine der schönsten Spazierwege dem Seeufer entlang. In der Parkmitte thront ein riesiger Springbrunnen aus Bronze. Hier befindet sich auch eines der meistfotografierten Sujets von Genf: die grösste Blumenuhr der Welt. Sie besteht aus 12 000 Blumen und wird seit 1955 bepflanzt. Übrigens: Die Uhr funktioniert.
Parco Scherrer, Morcote, TI
Dieser «paradiesische Garten», wie ihn Aga Khan einst nannte, befindet sich am Fusse des Monte Arbostora, am Ufer des Luganersees. 1930 hat ihn Hermann Arthur Scherrer, ein reicher Textilhändler und Kunstliebhaber, gegründet. Auf seinen Geschäftsreisen faszinierten Scherrer stets exotische Gewächse wie Zypressen, Kamelien, Kampferbäume, Eukalyptus, Zedern, Araukarie sowie Palmen, die er nun an den Hängen und in die Terrassen seines Anwesens pflanzte. Dabei blieb es nicht. Hinzu kamen antike Statuen sowie orientalische Relikte, welche diesen magischen Ort noch bezaubernder machen.
Rieterpark, Zürich, ZH
Eigentlich ist die Geschichte um den grössten Landschaftsgarten Zürichs und das Anwesen, das heute als Museum Rietberg öffentlich ist, filmreif. Angelegt wurde der Park Mitte des 19. Jahrhunderts vom deutschen Seidenhändler Otto Wesendonck, der hier sein Paradies fand. Doch es sollte nicht von Dauer sein. 1852 nahmen Wesendonck und seine Frau Mathilde in ihrer Villa den Komponisten Richard Wagner auf. Wagner schrieb hier «Tristan und Isolde» und führte in Zürich gefeierte Konzerte auf. Richard Wagner begann aber auch eine Affäre mit Mathilde Wesendonck, die zu seiner grossen, aber unglücklichen Liebe wurde. Auf Druck seines Gastgebers beendete Wagner die Affäre. 1871 kaufte die Winterthurer Industriellenfamilie Rieter das Anwesen und gab dem Park den heutigen Namen.
Enea Baummuseum, Rapperswil-Jona, SG
Internationale Designzeitschriften zählen das Baummuseum von Enzo Enea zu den schönsten Gärten der Welt. Das Paradies, das der berühmte Landschaftsarchitekt vor zehn Jahren eröffnete, erbaute er auf sumpfigem Grund, den er durch geschickte Bepflanzung trockenlegte. Im Museum stehen über 50 seltene Bäume – einige davon sind über 100 Jahre alt. Alle Bäume im Museum waren eigentlich zur Abholzung vorgesehen. Weitere 100 Bäume und Pflanzen umschliessen das Naturparadies, in dem zusätzlich grossartige Kunstwerke stehen. Die beeindruckende Sammlung zeitgenössischer Skulpturen und Installationen stellen die Bedrohung des Menschens gegenüber der Natur dar.
Titelbild: Enea Baummuseum, Mushrooms von Sylvie Fleury, © Enea Baummuseum