Kaiserliches Wasserschloss, Drachenburg, Papst-Gefängnis, schwedisches Hauptquartier, Künstlerkolonie, Promi-Hotspot und ein geheimes Waffelrezept: Was tönt wie die Stichworte für einen Mittelalter-Fantasy-Roman ist die wahre Geschichte von Gottlieben am Bodensee. Neueste Attraktion im historischen Städtchen: «Gotti» by Pascal Schmutz.
Die Drachenburg könnte schöner nicht gelegen sein – im Herzen von Gottlieben am Bodensee, das zu den schönsten Dörfern der Schweiz gehört. «Zu meiner Schande kannte ich diese Gegend noch nicht wirklich», gibt der Friend of Volvo Pascal Schmutz zu, «doch wie immer erkundige ich die Region zu Fuss und bin begeistert, wie schön es hier ist.»
Kleiner Ort, grosse Geschichte
Das historische Dorf schaut auf eine über 750-jährige Geschichte zurück. In Gottlieben wurde nicht nur der als Gegenpapst bekannte Johannes XXIII. gefangen gehalten, sondern hier schlug auch der schwedische Feldmarschall Gustaf Horn während des Dreissigjährigen Kriegs sein Hauptquartier auf. Das Wasserschloss gehörte einst dem Franzosenkaiser Napoleon III. Im 20. Jahrhundert wurde Gottlieben zur Künstlerkolonie um den Schriftsteller Emanuel von Bodman. Viele Prominente wohnten hier, zuletzt auch Udo Jürgens. Die ganze Historie um das bloss 0,3 km2 kleine Fachwerkdörfchen ist zu umfangreich, als dass sie hier Platz finden würde.
Wiederbelebt für einen Sommer
Pascal Schmutz schlägt im berühmten Gasthaus Drachenburg/Waaghaus – das es seit dem 17. Jahrhundert gibt – das vorläufig letzte Kapitel auf. «Zusammen mit Hotelfachschul-Praktikanten übernehmen wir für eine Sommersaison das altehrwürdige Restaurant am wunderschönen Dorfplatz. Dank einer Stiftung wird dieses Gasthaus in ihrem ehrwürdigen Ambiente nochmals belebt, bevor alles umgebaut wird.»
17-Stunden-Tage
Vor der Eröffnung gab es noch viel zu tun: Welche regionalen Gerichte sollen auf die Speisekarte? Welche Getränke? Ist das Logo vom Grafiker schon da? Geschirr einkaufen, regionale Produkte testen, Produzenten besuchen und so weiter und so fort. «Vor einer Eröffnung bin ich jeweils 17 Stunden auf den Beinen und muss den Kopf immer bei der Sache haben.» Zum Glück war er nicht alleine. Mit den beiden Hotelfachschul-Absolventen Luis und Attila zog er das Projekt «Gotti» hoch.
Was die Gäste in der Drachenburg erwarten dürfen? Pascal Schmutz gewährt uns ein Blick auf die kulinarischen Höhepunkte:
PS: Gottlieben ist auch bekannt für seine Hüppen, die übrigens von einer Frau erfunden wurden. 1928 übernahm Elisabeth Wegeli das Waffeleisen ihrer Nachbarin und gründete das Unternehmen. Die Powerfrau hatte die Idee, die traditionellen Gottlieber Waffelröllchen mit Schokolade zu füllen. Ein voller Erfolg: Heute werden jährlich mehrere Millionen Gottlieber-Hüppen in vielen Varianten bis nach Übersee verkauft. Das Waffel-Rezept ist übrigens bis heute ein gut gehütetes Geheimnis.
Fotos: www.nicoleroetheli.com