Sieben Sitze, Hochdach und variable Einsatzmöglichkeiten: Volvo nahm 1969 das Konzept des Minivans vorweg und präsentierte mit dem Volvo 145 Express den bis dato grössten Kombi.
Früher waren Kombis nicht der Standard, sondern eher die Ausnahme. Sie galten als Arbeitsgeräte für Handwerker. Limousinen waren bei Privatpersonen die bevorzugte Karosserie-Variante – nicht zuletzt des Komforts wegen. Das änderte sich 1967, als der Volvo 145 auf den Markt kam und erstmals den Fahrkomfort wie auch die Sicherheit einer Limousine bot.
Mehr Sitze, mehr Platz
Der Volvo 145 war/ist ein Raumwunder. Durch die beinahe senkrechte Heckklappe und den ebenen Gepäckraumboden wuchs das Kofferraumvolumen auf über zweitausend Liter. Doch da ging noch mehr: Zwischen 1969 und 1973 bot Volvo den 145 auch als Siebensitzer mit Hochdach an. Schon damals erkannte Volvo das Bedürfnis nach mehr Sitzplätzen und variablen Einsatzmöglichkeiten.
Den Volvo 145 Express gab es in der Standardversion mit zwei weiteren Zusatzsitzen im Kofferraum, die sich leicht ausbauen liessen. Man konnte den Express aber auch als reines Nutzfahrzeug bestellen: mit zwei Sitzen und entweder einer Blech- oder einer Glasverkleidung ab der B-Säule.
Autos von öffentlichem Interesse
Hierzulande standen die «Express»-Varianten vor allem im Dienst der Öffentlichkeit. Zum Beispiel als Krankenwagen oder bei der Polizei waren sie im Einsatz. In Schweden wurde der Name «Express» gar wörtlich genommen: Der Volvo mit dem Hochdach erfreute sich grosser Beliebtheit im Zeitungsvertrieb, denn in kein anderes Auto passten mehr Zeitungen rein.
Vom Volvo 145 wurden insgesamt 268 317 Stück (inkl. Express-Varianten) hergestellt. Das entspricht etwa einem Fünftel der gesamten Produktion der 140er-Reihe. Im Vergleich: Beim Volvo Amazon waren nur rund ein Zehntel aller produzierten Modelle Kombis.