Der Begriff Schwedenstahl, den man oft als Synonym für Volvo Fahrzeuge hört, steht in Zukunft wohl nicht mehr nur für die besondere Härte, sondern auch für Nachhaltigkeit in der Herstellung.
Jeder Volvo trägt das Symbol für Eisen im Logo.
Um aus Eisenerz den härtesten Stahl zu fertigen, braucht es grosse fossile Energiemengen. Heute verursacht alleine die Herstellung des Stahls etwa 35 Prozent des CO2-Ausstosses in der Produktion eines konventionell angetriebenen Autos und 20 Prozent bei einem vollelektrischen Auto. Derzeit ist die weltweite Stahlindustrie für rund sieben Prozent der direkten Kohlenstoff-Emissionen verantwortlich. Bei der auf Eisenerz basierenden Technologie zur Stahlproduktion kommen vor allem Hochöfen zum Einsatz, die mit Kokskohle beheizt werden. Hier setzt Volvo den Hebel an und entwickelt zusammen mit dem schwedischen Stahlhersteller SSAB fossilfrei produzierter Stahl.
«Da wir unseren gesamten CO2-Fussabdruck kontinuierlich reduzieren, wissen wir, dass im Bereich Stahlproduktion weitere Fortschritte möglich sind», sagt Håkan Samuelsson, Präsident und CEO von Volvo. «Durch die Zusammenarbeit mit SSAB bei der Entwicklung von fossilfreiem Stahl können wir erhebliche Emissionsminderungen in unserer Lieferkette erzielen.»
Wasserstoff statt Kohle
Volvo treibt als erster Automobilhersteller die Stahlindustrie zur Entwicklung von fossilfreiem Stahl voran. Mit der Initiative HYBRIT* (Hydrogen Breakthrough Ironmaking Technology) sollen neue, nachhaltige Energiestoffe zum Einsatz kommen. Konkret bedeutet das: Kokskohle, die man traditionell für die auf Eisenerz basierte Stahlerzeugung benötigt, ersetzt SSAB durch nachhaltig erzeugten Strom und Wasserstoff. Das Ergebnis: Die erste fossilfreie Stahlerzeugung weltweit. Diese Technologie wird so gut wie keine CO2-Emissionen verursachen. «Wir bauen eine komplett fossilfreie Wertschöpfungskette bis hin zum Endkunden auf», ergänzt Martin Lindqvist, Präsident und CEO bei SSAB. Dieser Stahl wird nun getestet und in einem Konzeptfahrzeug zum Einsatz kommen.
In fünf Jahren zum kommerziellen Einsatz
SSAB hat es sich zum Ziel gesetzt, den Markt ab 2026 mit fossilfreiem Stahl kommerziell beliefern zu können und die CO2-Emissionen in Schweden um zehn Prozent zu reduzieren. Dies soll durch die HYBRIT-Technologie erreicht werden, bei der Wasserstoff aus Wasser und erneuerbaren Energien anstelle von Kokskohle verwendet werden. Natürlich sind es Volvo Modelle, die als erstes mit dieser Art von Stahl aus der HYBRIT-Pilotanlage in Luleå (Schweden) hergestellt werden.
*HYBRIT wurde vom Stahlhersteller SSAB, dem Eisenerzproduzenten LKAB und dem Energieunternehmen Vattenfall ins Leben gerufen