Typisch schwedisch sind nicht nur Köttbullar, Elche oder Astrid Lindgren, sondern auch viele Erfindungen, die um die Welt gingen. Erst auf den zweiten Blick fallen einem aber folgende sieben schwedische Eigenheiten auf.
In Schweden ist vieles ein bisschen anders. Wir haben in diesem Blog schon oft über schwedische Besonderheiten schrieben. Ob über die schwedische Glücksformel Lagom, das Jantelagen oder das Jedermannsrecht bis hin zu Fettnäpfchen, in die Kontinentaleuropäer treten können. Der Blog heysweden.com hat 100 typisch schwedische Eigenheiten in einem Buch zusammengefasst. Wir haben ein paar Schmankerl rausgepickt, bei denen es darum geht, was man in Schweden vor allem nicht hat.
Kein 1. Stock
In Schweden gibt es keinen 1. Stock. Wer dorthin möchte, der drückt im Lift die 2. Irgendwie logisch, weil ja auch das Erdgeschoss ein Stockwerk ist, das erste nämlich. Was wir in unseren Breitengraden als Untergeschoss bezeichnen, gilt in Schweden als Erdgeschoss.
Kein Ding Dong
Man braucht kein Hausierer zu sein, damit es einem auffällt, dass die meisten schwedischen Häuser und Wohnungen eine typische Türklingel haben. Die «dörrklocka» ist ein schlichter schwarzer Knopf, eingefasst in einen Metallring. Selbst in Neubauten findet man das bewährte Türklingelsystem, das durch Mechanik die Glocke auf der Innenseite der Türe zum Bimmeln bringt. Das simple Prinzip hat sich bewährt – nicht zuletzt, weil es einfach zu reparieren ist.
Keine Kilometer
Obwohl auch auf Schwedens Strassen die Strecken in Kilometern angegeben sind, bemessen die Einheimischen die Länge von Fahrstrecken oft in Meilen (mil). Eine schwedische Meile ist nicht wie die amerikanische und britische Meile 1,609344 Kilometer lang, sondern 10 Kilometer. Typischerweise werden längere Strecken in schwedischen Meilen angegeben. Genauso wie Laufleistungen eines Occasionautos oder der Kraftstoffverbrauch pro Meile, also pro 10 Kilometer.
Keine Punkte
211014: Wer in Schweden eine Zahl wie diese sieht, wird sich fragen, was es damit auf sich hat. Bei der sechsstelligen Zahl handelt es sich um ein Datum, nämlich den 14.10.2021. Wer also mal in Schweden ein Datum schreiben muss, sollte zuerst das Jahr, dann den Monat und am Schluss den Tag schreiben – und zwar ohne Punkte dazwischen.
Kein Trinkgeld
Während hierzulande die Höhe des Trinkgelds in einem Restaurant als freiwilliger Bonus für guten Service verstanden wird (und es vom Personal als unhöflich empfunden wird, falls es keines gibt), ist es in Schweden ganz einfach geregelt: man gibt keines. Obwohl es in Schweden nicht üblich ist, einem Kellner oder einer Kellnerin Trinkgeld zu geben, wird es allerdings nicht als unhöflich empfunden, welches zu geben. 😉
Kein «Sie»
Die Schwedinnen und Schweden sind unkompliziert. Jeder duzt jeden. Vom einfachen Arbeiter bis zum Ministerpräsidenten. In Schweden sind alle gleich und werden darum auch einfach mit dem Vornamen angesprochen.
Keine Kuchengabel
Die Schweden sind wahre Schleckmäuler. Die Zimtschnecke gehört ebenso zur Kaffeepause wie die Prinzessinnentorte zum Geburtstag. Doch statt den Kuchen mit einer Kuchengabel zu essen, isst man die süssen schwedischen Leckereien mit einem kleinen Löffel. Weil mehr Kuchen reinpasst als auf einer Gabel?
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