Um den Kindern die Angst vor dem Weissen Kittel zu nehmen, öffnet das KiSpi Zürich einmal im Jahr das Teddybär Spital. Wir haben dafür 200 kerngesunde Plüsch-Elche gespendet.
Hast du gewusst, dass zehn Prozent aller Menschen an der «Weisskittelhypertonie» leiden? Das ist eine relativ milde Form von Angst vor dem Arzt. Die extreme Form nennt sich «Latrophobie» (Arztphobie) und ist weit verbreiteter als man denkt. Man schätzt, dass etwa 2 Prozent der erwachsenen Bevölkerung an panischer Angst vor weissen Kitteln leidet.
Wer kann es also Kindern verdenken, wenn sie sich vor Spitälern, Ärzten oder Spritzen fürchten?! Dass diese Ängste total unbegründet sind, wollen Medizinstudierende in Zusammenarbeit mit dem KiSpi mit der Aktion Teddybär Spital auf eine spielerische Art und Weise vermitteln. Dann schlüpfen nämlich Kinder in die weissen Kittel und verarzten Plüschtiere. Da braucht es natürlich genug freiwillige Patienten! Wir stellten dafür kerngesunde 200 Plüsch-Elche zur Verfügung.
Simon Krappl von Volvo Schweiz fügt hinzu: «Für uns bei Volvo hat Familie einen sehr hohen Stellenwert. Deshalb unterstützen wir die Aktion des Teddybär Spitals gerne mit unseren Elchen aus Plüsch. So erfahren die Kinder einerseits einen spielerischen Umgang mit der Medizin. Andererseits bleibt ihnen ein Maskottchen aus Schweden, das sie an diese spezielle Erfahrung erinnert.»
Die Idee zur Plüschtier-Klinik stammt ursprünglich aus Uppsala, Schweden. Dort wurde das Projekt 1999 ins Leben gerufen. Mittlerweile findet die Aktion weltweit statt – seit 2011 auch am Kinderspital Zürich.
Röntgen oder Bandagieren?
Anfangs November war es soweit und die Kinder konnten die Rolle der Ärztinnen und Ärzte übernehmen. Im Rahmen eines Postenlaufs innerhalb des Teddybär Spitals führten die Kids an ihren Plüsch-Elchen zahlreiche Untersuchungen durch. Begleitet werden sie stets von einer Medizinstudentin oder einem Medizinstudenten, die als Dr. Ted ihre Fragen beantworten.
Unter der Anleitung von Dr. Ted stellen die Kinder dem Patienten zuerst eine Diagnose. Dafür muss Blut entnommen, die Temperatur gemessen und je nach Erkrankung noch ergänzende Abklärungen wie Ultraschall, Röntgen, MRI oder EKG gemacht werden. Hoffentlich ist es nichts Schlimmes! Sonst muss operiert werden; auch das wird im Teddybär Spital gemacht, inklusive richtiger Arzneimittelabgabe, die sogar vor Ort produziert wird. An anderen Posten können kleinere Blessuren einbandagiert werden. Und sollte gar ein Plüsch-Beinchen gebrochen sein, kommt einfach ein Gips drauf.
Zum Glück hat jeder Plüsch-Elch die kinderärztlichen Behandlungen gut überstanden. Gemäss unseren neuesten Informationen sind alle Plüsch-Elche wieder wohlauf. Lara Schouten, OK-Mitglied des Teddybär Spitals, freut sich: «Dass wir zu unserem 10-Jahr-Jubiläum die grosszügige Spende der Plüsch-Elche von Volvo Schweiz entgegennehmen und den Kindern weitergeben dürfen, freut uns riesig. Volvo und die Elche passen ausserdem super zum Teddybär Spital, da die Idee des Teddy-Spitals ursprünglich aus Schweden stammt.»
Mein Teddy muss zum Arzt, Beitrag von SRF, Schweiz Aktuell, 26.10.2016
Notfalloperation für den Lieblingsteddy, Beitrag von SRF Puls, 11.01.2016