Von atemberaubenden Coupés bis hin zu visionären New York Taxis: Die Zusammenarbeit zwischen Volvo Cars und dem Turiner Designer Sergio Coggiola war ihrer Zeit voraus. So weit, dass seine Entwürfe nie umgesetzt wurden.
Viele italienische Designschmieden legten Volvo Cars faszinierende Konzepte vor, die aus verschiedenen Gründen nicht in Serie gingen. Doch Sergio Coggiola, einem visionären italienischen Autodesigner, der zuvor 14 Jahre lang bei Ghia Prototypen entwarf, hat begriffen, worum es Volvo ging: Sicherheit und Funktionalität. Der Designer setzte sich nicht nur mit schönen Formen auseinander, sondern wollte zugleich grösstmöglichen Schutz für die Insassen bieten. So arbeitete Coggiola gleich an mehreren Design-Entwürfen mit.
Volvo 162/262
Auch wenn der legendäre Volvo Designer Jan Wilsgaard vor allem für seine kantigen Modelle bekannt war, bewunderte er stets die italienischen Designschmieden, die es schafften, aus einem Auto ein Kunstwerk zu kreieren. Einer davon war Sergio Coggiola. Für Volvo entwarf er eine zweitürige Coupé-Version des Volvo 164. Zusammen mit dem «Schlosstor-Kühlergrill» und dem «gechoppten» Dach sieht der Wurf einfach atemberaubend aus. So schön, dass er heute im Volvo Museum in Göteborg zu besichtigen ist. Zwar schaffte es das Coupé nicht in die Serienfertigung, sollte aber Vorlage sein für den Volvo 262 C, an dem Sergio Coggiola ebenfalls mitarbeitete.
Viking Coupé
An einem Nachfolger des Volvo P1800 bissen sich viele Designstudios die Zähne aus. Sie alle wollten die Robustheit von Volvo mit dem Charme verführerischen Autodesigns verbinden. Auch Sergio Coggiola wurde beauftragt, einen Vorschlag zu machen; es entstand das «Viking Coupé». Auch wenn Coggiolas Entwurf nicht so aussieht: Beim 1800 ESC stand «safety» an vorderster Stelle.
Projekt P31
Was später als die Volvo 700er-Modellreihe bekannt werden sollte, trug anfangs die Bezeichnung Projekt 31. Die Herausforderung bestand darin, die äusserst erfolgreiche 200er-Reihe abzulösen. Es wurden 20 verschiedene Designkonzepte eingereicht, die dem ambitionierten Briefing entsprachen: mehr Platz, mehr Sicherheit, mehr Multifunktionalität, mehr von allem bei weniger Gewicht. Auch Sergio Coggiola machte einen Vorschlag, der so futuristisch war, dass es fast zwei Jahrzehnte dauerte, bis sein Multivan-Konzept zum Trend werden sollte. 1976 wurden acht Prototypen gebaut – Coggiolas Vorschlag war nicht dabei. Sein Design war der Zeit voraus und wurde danach von anderen Automobilunternehmen übernommen.
Volvo «760 Coupé»
Da Sergio Coggiola bereits zwei Coupés für und mit Volvo entwickelt hatte, war es Ehrensache, dass der Italiener auch Vorschläge für eine zweitürige Version des 760 machen konnte. Und sie waren so kompromisslos, wie man es von ihm erwartet hat. Die scharfen Kanten dürften zwar dem Volvo Chefdesigner gefallen haben, aber schliesslich machte die Version von Bertone das Rennen, wo sie auch produziert wurde.
New York Taxi
Als die New Yorker Verkehrsbehörde und das Museum of Modern Art im Jahr 1976 einige Autohersteller anschrieb, um ein speziell für den New Yorker Taxibetrieb konzipiertes Auto zu entwickeln, nahm Volvo Cars die Herausforderung an und setzte Sergio Coggiola darauf an. Er kreierte ein nur 4,4 Meter langes Hochdach-Vehikel, das nebst Gepäck und Passagieren auch Platz bot für einen Rollstuhl. So wurde das Taxi Concept quasi zum Vorläufer heutiger Kompakt-Vans.