Obwohl die Tage bei uns schon langsam wieder heller werden, dauert es in Schweden noch eine ganze Weile länger. Diese permanente Dunkelheit schlägt aufs Gemüt. Was tun die Schweden gegen die Winterdepression? Die folgenden 10 Tipps vertreiben den Winterblues.
Es werde Licht! Doch gerade in nordischen Ländern ist Tageslicht im Winter Mangelware. Darunter leiden Körper und Geist. So ergab eine Umfrage der Universität Stockholm, dass 43 Prozent der Befragten während der dunklen Jahreszeit müder und antriebsloser sind als in den Sommermonaten. Was man dagegen tun kann? Dafür haben die Schweden gleich mehrere Rezepte.
1. Bewusst im Freien aufhalten
Schon eine halbe Stunde an der frischen Luft hilft gegen die Winterdepression. Besser natürlich, wenn der Spaziergang zwei Stunden dauert. Sehr beliebt ist in Schweden übrigens das Grillieren im Winter, während dies hierzulande vor allem eine Sommeraktivität ist.
2. Künstliches Tageslicht
Licht ist nicht gleich Licht. Schummriges Licht mag zwar gemütlich sein, aber es macht auch müde. Besonders in Schulzimmern oder Arbeitsräumen haben sich in Schweden Tageslichtlampen durchgesetzt. Das Vollspektrumlicht wirkt sich positiv auf den Hormonhaushalt, den Bio-Rhythmus sowie den Organismus aus.
3. Vitamin D kompensieren
Ohne Sonne mangelt es den meisten Schwedinnen und Schweden an Vitamin D. Kompensieren lässt es sich in künstlicher Form als Tropfen oder über Lebensmittel wie Avocados, Eier und Fisch, die viel Vitamin D enthalten.
4. Sport treiben
Der schwedische Winter bietet viele Optionen: Ob Nordic Ice Skating auf zugefrorenen Seen, endlosen Langlaufloipen oder mit dem Sparkstötting. Was das ist? Der typisch schwedische Schlitten ist nicht nur praktisch, sondern macht auch grossen Spass.
5. Wechselbäder im Kallbadhus
Erst schwitzen, dann frieren: Saunen sind in Schweden sehr beliebt, weil sie die Gesundheit fördern, die Produktion von Glückshormonen stimulieren, Stress reduzieren und den Schlaf verbessern. Die schönste Art des Wechselbads findest du in den rund 50 Kaltbadehäusern, die es in Schweden bereits seit Jahrhunderten gibt. Die meisten Badehäuser stehen auf Stelzen an der Küste, an Seen oder Flüssen und sind zum Teil echte Architektur-Perlen.
6. Frühling daheim
Hast du gewusst, dass das Tragen von bunten Kleidern unterbewusst die Stimmung erhellt? Frische Schnittblumen, gefüllte Obstschalen, aber auch farbige Wände und gemütliche Beleuchtung sind bewährte Mittel gegen aufkommende Winterdepressionen.
7. Licht tanken
Lichttherapien werden in der Medizin gegen viele Krankheiten eingesetzt. Damit es erst gar nicht soweit kommt, gibt es in vielen schwedischen Städten Lichträume, wo man Sonne tanken kann. Doch es geht noch einfacher wie in der nordschwedischen Stadt Umeå, wo es an rund 30 Bushaltestellen Lichttherapie-Paneele gibt, vor denen die Wartenden Licht tanken können.
In der nordschwedischen Stadt gibt es noch weitere spannende Lichterlebnisse für alle, die auf den Bus warten. Der Prototyp einer futuristischen Bushaltestelle erinnert mit Licht und Sound an den einfahrenden Bus, so dass die Wartenden ganz entspannt relaxen können.
8. Gemütlichkeit hat Tradition
Wenn es draussen kalt und unangenehm ist, wird es zuhause umso gemütlicher. Im Winter ist es schwedische Tradition, den Freitagabend gemeinsam mit der Familie oder Freunden auf dem Sofa zu verbringen. Dieser Brauch heisst «fredagsmys» und bedeutet «Freitagsgemütlichkeit». Da spielt man Brettspiele oder schaut gemeinsam Fernsehen.
9. Urlaub
Wie wäre es zum Beispiel mit einem Trip in den Norden von Schweden, wo in der Nacht die Polarlichter tanzen? Ganz dunkel ist es auch hier nie, obwohl es wenig Tageslicht gibt. Der Schnee erhellt die eisige Landschaft und macht bei Vollmond gar die Nacht zum Tag.
10. Durchhalten
Akzeptiere die Dunkelheit und freue dich über jeden neuen Tag, an dem es wieder ein bisschen heller wird. Der nächste Midsommar kommt bestimmt.
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