Wer sich mit der Anschaffung eines Plug-in Hybrid-Modells oder eines vollelektrischen Fahrzeugs wie dem Volvo XC40 Recharge befasst, der wird unweigerlich mit dem Thema Ladeinfrastruktur konfrontiert. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du deinen elektrifizierten Volvo aufladen kannst.
Der erste Schritt in das elektrifizierte Zeitalter bedeutet für die meisten Automobilisten, dass ein Gefühl für neue Begrifflichkeiten und ihre zugehörigen Kenngrössen entwickelt werden muss. Die mitunter wichtigste Kenngrösse stellt die Anzahl Kilowattstunden (kWh) an gespeichertem Strom dar. Ähnlich der Literangabe eines herkömmlichen Kraftstofftanks beziffert diese Zahl das Speichervermögen eines Akkus.
Während die Batterie der Plug-in Hybrid-Modelle von Volvo etwas mehr als 11 kWh fasst, speichert diejenige des vollelektrischen Volvo XC40 Recharge 78 kWh – was im Idealfall für eine Strecke von über 400 Kilometer reicht. Es stellt sich somit die Frage, wie und wo diese Speicher wieder aufgefüllt werden können.
Anders als beim Tanken von Benzin oder Diesel ist das Laden eines Akkus aufgrund seiner elektrochemischen Eigenschaften abhängig von der Temperatur und geht nicht gleichmässig vonstatten. Darum wird oft jene Zeitspanne genannt, die es braucht, um eine Batterie auf 80 Prozent aufzuladen, da es für die restlichen 20 Prozent verhältnismässig länger dauert. Für das Abschätzen der Ladezeit reicht es im Alltag aber aus, die Anzahl benötigter Kilowattstunden Strom durch die Ladeleistung zu teilen. Beispiel: Wenn man seinen Volvo XC40 Recharge mit 30 kWh Strom auftanken möchte und dieser an einer Ladestation mit 11 kW Leistung geladen wird, so dauert das gut drei Stunden – 30 kWh : 11 kW = 2,7 Stunden.
Die maximal mögliche Ladeleistung wird grundsätzlich durch das schwächste Glied in der Kette Batterie – Ladegerät im Fahrzeug – Ladestation – Stromzufuhr bestimmt. Gegenwärtig lassen sich die Volvo Plug-in Hybrid-Modelle mit maximal 3,7 kW Wechselstrom laden, während der vollelektrische Volvo XC40 Recharge bereits 11 kW Wechselstrom aufnimmt. Dessen Akkupaket lässt sich zudem mit bis zu 150 kW Gleichstrom laden, was zu sehr kurzen Ladezeiten führt. Beim Gleichstromladen bewegt man sich in gänzlich anderen Leistungsdimensionen – und aufgrund der hohen Investitionskosten meist im öffentlichen Bereich an sogenannten Schnellladestationen.
Doch was ist für zu Hause sinnvoll? Im Privatbereich reicht die Installation einer 11 kW-Ladestation in der Regel vollkommen aus. Mit dieser Ladeleistung lässt sich selbst eine leere Batterie eines Volvo XC40 Recharge über Nacht komplett aufladen.
Das Aufladen mit der richtigen Ladeleistung und das Beenden des Ladevorgangs erfolgt automatisch, da die Ladestation und das angeschlossene Fahrzeug die notwendigen Informationen austauschen. Durch den genormten Informationsaustausch und Stecker können auch Gäste, die ein Fahrzeug eines anderen Herstellers fahren, bei den Gastgebern Strom für die Rückfahrt beziehen.
Auch wenn mehrere Parteien in einer privaten Einstellhalle eine Ladestation benötigen, die Anschlussleistung aber nur begrenzt erweitert werden kann, lässt sich eine Ladeinfrastruktur realisieren. Denn nur in den seltensten Fällen fährt jede Partei den Akku ihres Fahrzeuges komplett leer. Die durchschnittliche Fahrstrecke, welche in der Schweiz pro Tag mit dem Auto zurückgelegt wird, beträgt etwa 40 Kilometer. Nimmt man den Verbrauch eines Volvo XC40 Recharge von 25 kWh/100 km als Grundlage, so müsste dieser pro Tag mit jeweils 10 kWh geladen werden. Mit einer 11 kW-Ladestation, welche sich einzeln normalerweise in fast jeder Einstellhalle an die bestehende Elektroinstallation anschliessen lässt, ist die Aufladung nach einer Stunde abgeschlossen. Der durchschnittliche Bedarf von mehreren Fahrzeugen wäre somit bereits ohne Erweiterung der Anschlussleistung mit einer Ladestation abdeckbar. Würden in besagter Einstellhalle aber mehrere Ladestationen installiert, müsste diesen ein dynamisches Lastmanagement vorgeschaltet sein. Das Lastmanagementsystem regelt die Verteilung der maximal zur Verfügung stehenden Strommenge zu den Ladestationen und stellt sicher, dass gleichzeitig mehrere Fahrzeuge geladen werden können.
Ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der richtigen Ladestation stellt der Telefonempfang in einer Einstellhalle dar. Denn viele Fahrzeugfunktionen wie beispielsweise das Aufladen oder die Vorklimatisierung des Fahrzeuges lassen sich über die Volvo Cars App steuern. Das Fahrzeug kann aber nur Befehle bei ausreichend gutem Empfang entgegennehmen. Wenn der nicht vorhanden oder unzureichend ist, sollte stets eine «intelligente» Wallbox gewählt werden. Die erlaubt es beispielsweise, die Ladezeiten direkt an der Wallbox zu steuern, um von Niedertarifen zu profitieren.
Ein vollelektrisches Fahrzeug setzt grundsätzlich eine Ladeinstallation voraus. Eine Vollladung von derart grossen Batterien an einer normalen Haushaltssteckdose würde gut zwei Tage in Anspruch nehmen, wofür die Installationen nicht ausgelegt sind. Fahrerinnen und Fahrer von Plug-in Hybrid-Fahrzeugen hingegen können diese aufgrund der kleineren Batterien alternativ an normalen Haushaltssteckdosen aufladen. Wird regelmässig eine normale Haushaltssteckdose für das Laden eines Plug-in Hybrids genutzt, sollte ein Elektriker prüfen, für welche Dauerbelastung der Anschluss ausgelegt ist.
Wer zu Hause oder am Arbeitsplatz keine Möglichkeiten hat, sein rein elektrisches Fahrzeug zu laden, für den könnte die Nutzung einer nahe gelegenen öffentlichen Ladestation eine Option darstellen. Da einerseits die Anzahl der öffentlich verfügbaren Ladeplätze steigt und andererseits die Preise fürs Nachladen an diesen Stationen sinken, kann sich die Installation einer Ladestation zu Hause gegebenenfalls erübrigen.
Dank Volvo Partner Plugsurfing, der ohne Verträge oder Abos einfachen Zugang zu 200 000 Ladestationen in 38 europäischen Ländern via Ladekarte oder App bietet, lassen sich nicht nur die Belegung und die Tarife der umliegenden Ladestationen aufrufen, sondern es lässt sich auch überprüfen, wie wahrscheinlich eine Belegung der gewünschten Ladestation ist.
Klingt kompliziert, muss es aber nicht sein. Denn gerade die Vielzahl an Optionen ermöglicht es allen Automobilisten, den Schritt ins elektrifizierte Zeitalter mit einer passenden Lösung zu machen.
Neubauten und Zukunft
Für die Konzipierung von Neubauten spielen Bezeichnungen wie «vehicle to grid» oder «vehicle to home» eine bedeutende Rolle. Diese Begriffe bezeichnen die Fähigkeit künftiger Fahrzeuggenerationen und Ladeeinrichtungen, Strom aus der Fahrzeugbatterie wieder ins Netz einzuspeisen, um Bedarfsspitzen zu brechen.
Das ist vor allem in Kombination mit einer Photovoltaikanlage (SOLAR) interessant. Bei der Dimensionierung der Ladeinfrastruktur kann zudem davon ausgegangen werden, dass die Batterie auch bei Plug-in Hybrid-Modellen tendenziell grösser wird und deren Akku mit einer höheren Ladeleistung geladen werden kann.
Selbstcheck
Der Digital Home Check von Volvo bietet unter volvo-dhc.tack-box.com mit wenigen Klicks die Möglichkeit, die passende Ladestation zu finden und die ungefähren Installationskosten abzuschätzen.