Am Ende der Welt wartet ein Paradies, das jetzt schon zu den aufsehenerregendsten Hotels der Welt gehört. Doch die Geschichte von Pater Noster an der westlichen Küste Schwedens ist weit mehr als das.
Die Gewässer zwischen Skagerrak und Kattegat waren von Seemännern gefürchtet. Ihre angsterfüllten Vaterunser-Gebete vor der windigen Meerenge gaben den 97 Pater-Noster-Schären an der Westküste Schwedens ihren Namen. 1868 entstand auf der äussersten Schäre Hamneskär ein eiserner Leuchtturm, der diese Passage für Seefahrer sicherer machte.
Mit dem Pater Noster wurde nicht einfach ein Leuchtturm gebaut, sondern «der König der Leuchttürme». Daneben entstanden für die Leuchtturmwärter und ihre Familien Gebäude – auf einer Insel, die eigentlich unbewohnbar ist. Nachdem der Leuchtturm 1977 ausgedient hatte, verwaiste die majestätische Leuchtturminsel drei Jahrzehnte lang.

Aufregendste Neueröffnung
Es ist der Initiative einiger Enthusiasten zu verdanken, dass die historische Insel wiederbelebt worden ist. Mehr noch: Hamneskär wurde dank des 2020 eröffneten Boutique-Hotels weltbekannt. 18 individuelle Zimmer gibt es im Pater Noster, das bereits mit mehreren prestigeträchtigen, internationalen Preisen ausgezeichnet wurde, darunter dem ersten Platz bei den amerikanischen «Gold Key Awards for Excellence in Hospitality Design». Die Zeitung British Telegraph kürte Pater Noster sogar zur aufregendsten neu eröffneten Unterkunft des Jahres 2020. Es handelt sich aber keineswegs um ein abgeschottetes Resort; hier sind auch Tagesgäste willkommen, die den König der Leuchttürme gerne mal live sehen möchten und im Restaurant frischen Fisch geniessen wollen.
Erleuchten statt leuchten
Auf Hamneskär macht man nicht Urlaub am Meer, sondern im Meer. Auch wenn die Insel klein scheint, ist sie voll von verborgenen Schönheiten der Natur. In den historischen Gebäuden, die liebevoll renoviert wurden, wird man als Gast selbst zu einem Teil der Geschichte. Der Pater Noster dient heute als Aussichtsturm, aber auch als Yoga- und Meditationsraum – als Erleuchtturm quasi. «Der Ausblick vom Leuchtturm ist mit seinen Lichtern, Geräuschen, Düften und Eindrücken ein sanfter Angriff auf die Sinne. Hier gibt es keine Filter, nur 100% Authentizität.» wirbt die Website. Na, wenn das mal kein Fernweh weckt.
Für die Betreiber der Insel wird Nachhaltigkeit übrigens gross geschrieben. So wird zum Beispiel das Trinkwasser auf der Insel entsalzt und gereinigt. Nur eine von vielen Umweltschutzmassnahmen, welche diesen Ort zu einem der schönsten der Welt machen – auch für kommende Generationen.
Bilder: zur Verfügung gestellt vom Pater Noster Hotel, © Erik Nissen Johansen