Dass Kullaberg das meistbesuchte Naturreservat Schwedens ist, erstaunt nicht. Auf der südschwedischen Halbinsel finden Wanderfreunde schlicht das Paradies: Schroffe Felsformationen, Küstenwege, Grotten, verschlungene Waldpfade, seltene Pflanzen, Wale sowie einen Leuchtturm.
Am südlichsten Zipfel von Schweden liegt die Grafschaft Skåne. An deren Westküste befindet sich mit der Kullen-Halbinsel eines der beliebtesten Wanderziele des Landes. Die rund 16 Kilometer lange Landzunge, zu dem auch das Naturreservat gehört, bietet einem das volle Naturprogramm.
Was will man Meer?
Vielfältiger kann eine Tageswanderung nicht sein: von Küstenwegen bis Felspfaden, zwischen Wald und Wiesen, aber auch durch Grotten und auf einen Berg. Okay, mit 187 Höhenmeter ist der Häkull zwar nicht gerade ein Riese – aber von hier aus hat man eine breite Sicht auf das Meer des Kattegats, die bizarren Klippen, die das wilde Meer in den Fels geschliffen hat. Mit ein bisschen Glück begegnet man auf der Wanderung einem der vielen Tiere, die hier leben: Füchse, Dachse, Rehe, Rotwild, Wildschweine, aber auch Otter, Grasnattern und verschiedene Echsen- und Froscharten.
Jahrhunderte des Leuchtens
Im Westen des Naturreservats Kullaberg steht der Leuchtturm «Kullens fyr». Der 15 Meter hohe Leuchtturm wurde 1898 vom schwedischen Architekt Magnus Dahlander errichtet. Seit über achthundert Jahren brennt hier bereits ein Leuchtfeuer. Der erste Leuchtturm wurde 1563 erbaut. Speziell am «Kullens fyr» ist, dass er mit seiner Lage auf 67 Metern über Meeresniveau der höchstgelegene Leuchtturm Schwedens ist.

Moderner Badeort
Rund drei Kilometer südlich von der Spitze der Halbinsel liegt Mölle. Bis ins 19. Jahrhundert war es eine kleine Fischersiedlung. Heute gehört Mölle zu den schönsten und modernsten Badeorten Schwedens. Von hier lassen sich auch Tauchgänge oder Tümmler-Safaris unternehmen. Dabei siehst du nicht nur die Schönheit der Halbinsel vom Wasser aus, sondern auch die kleinen Wale, die hier leben.

Der Küstenwanderweg
Wer ein bisschen mehr Zeit mitbringt, dem sei der erst 2013 fertiggestellte Kullaleden empfohlen. Dabei handelt es sich um einen 70 Kilometer langen Küstenwanderweg, der von Helsingborg immer entlang des Meeres nach Kullaberg führt.

Um die Spitze der Landzunge herum geht es zum Treibholz-Kunstwerk «Nimis» von Lars Vilks vorbei weiter nach Arild, einem kleinen Örtchen mit einem Hafen.

Von dort ist es ein Katzensprung nach Skäret. Hier befindet sich eines der berühmtesten Cafés von Schweden. Über 70 000 Besucher finden sich jedes Jahr im «Café Flickorna Lundgren på Skäret» ein. Das 1938 gegründete Restaurant ist eine grosse Touristenattraktion, weil es als eines der schönsten Cafés des Landes gilt. Selbstverständlich werden hier alle Kuchen, Zimtschnecken und Brote in der eigenen Konditorei und Bäckerei hergestellt. Na, schon Lust bekommen auf Ferien in Kullaberg?
Titelbild: © Apelöga / imagebank.sweden.se