Wenn am 5. und 6. August auf der Insel Gotland die Kubb-Weltmeisterschaften stattfinden, ist auch ein Schweizer Team dabei. Die «KP Wild Dogs» Baden gehören gar zu den Favoriten – sie gewannen die Weltmeisterschaft im Jahr 2018. Werden sie es auch dieses Jahr schaffen?
«Kubb» gehört zu Schweden wie Midsommar, Zimtschnecken und Flusskrebse. Das beliebte Klotz-Spiel ist nicht nur im Familienkreis beliebt, sondern ebenfalls als Team-Weltmeisterschaft, die am 5. und 6. August in Rone auf der schwedischen Insel Gotland stattfindet.
Die «KP Wild Dogs» aus Baden wurden 2018 Weltmeister
Obwohl in den letzten zwei Jahrzehnten die Schweden lang unangefochtene Kubb-Weltmeister waren, konnte sich 2018 das Badener Team «KP Wild Dogs» den Weltmeistertitel ergattern. Dabei setzten sich gegen 165 internationale Teams durch. KP Wild Dogs Spieler Marc Binder hofft, den Pokal erneut in die Höhe stemmen zu dürfen. Wird ihm dies gelingen?
Wir begleiten das sechsköpfige Team auf ihrer Reise. In Stockholm werden sie am Flughafen zwei Volvo Fahrzeuge abholen, mit denen sie nach Gotland reisen werden.
Was ist Kubb überhaupt?
Kubb ist ein Teamspiel, bei dem alle mitmachen können. Es zählen Treffsicherheit und Strategie. Entwickelt wurde das Spiel 1931 von einem Schreiner in Gotland. Angeblich hatte er alte Dokumente aus der Wikingerzeit gefunden, die ein solches Spiel beschrieben. «Ich glaube, die Wikinger hatten vermutlich tatsächlich eine Art Kubb gespielt, aber vermutlich ist es nicht mit dem heutigen Kubb zu vergleichen», glaubt Marc Binder.
Das braucht es fürs Kubb-Spiel
10 Spielfiguren (Kubbs): 1 König, 6 Wurfstab und 6 Feldmarkierungen
2 Teams à 1–6 Spieler*innen
Das Spielfeld
Am besten wird das Spielfeld auf einer Wiese oder auf Sand abgesteckt. Es ist 8 Meter lang und 5 Meter breit – so bekommt man zwei Seitenlinien, zwei Grundlinien und eine Mittellinie. Die sechs Pflöcke markieren nun das Spielfeld.
Die Spielfiguren
Beide Teams stellen ihre 5 Spielfiguren (Kubbs) mit einem Abstand von einem Meter auf den Grundlinien auf. Der König wird genau in der Mitte zwischen den beiden Team-Grundlinien platziert.
Auslosung
Weil das Team, das anfängt, einen leichten Vorteil hat, wird ausgelost, wer beginnt. Dazu wirft man ein Wurfstab möglichst nahe zum König, ohne ihn umzuwerfen. Wer am nächsten ist, darf beginnen.
Es geht los, Team A beginnt
Der erste Spieler von Team A wirft sein Wurfstab von seiner Grundlinie aus auf eine der fünf gegnerischen Spielfiguren (Kubbs) auf der gegenüberliegenden Grundlinie. Der Wurfstab wird dabei mit einem Unterarmwurf geworfen – dabei darf der Stab nur in der Wurfrichtung und nicht quer rotieren. Unabhängig davon, ob der erste Spieler eine der gegnerischen Kubbs «gefällt» hat oder nicht, kommt der zweite Spieler von Team A an die Reihe, bis alle sechs Wurfstäbe geworfen wurden.
So geht es weiter mit Team B
Bevor Team B seine Wurfstäbe werfen kann, muss es die vom Team A gefällten Kubbs ins gegnerische Feld werfen. Team A stellt daraufhin die Kubbs dort im Feld auf, wo sie gelandet sind. Landet beim Einwerfen ein Kubb ausserhalb des Spielfeldes, darf er ein zweites Mal geworfen werden.
Sollte er wieder ausserhalb des Spielfeldes landen, darf der Gegner den Kubb an einem beliebigen Ort im Feld aufstellen. Dabei muss allerdings mindestens eine Wurfstocklänge zum König eingehalten werden.
Geübte Spieler schaffen es, die Kubbs so einzuwerfen, dass sie nahe beieinander zu liegen kommen. Damit mehrere Feldkubbs mit einem Wurf umgeworfen werden können. Beim aufstellen der Kubbs müssen die Kubbs auf eine der beiden Grundflächen «aufgeklappt» werden. Hier wiederum versucht das gegnerische Team, die Kubbs so aufzustellen, dass das andere Team möglichst viele Würfe benötigt, um alle Feldkubbs zu treffen.
Sind alle Kubbs aufgestellt, muss Team B jetzt mit den sechs Wurfstäben versuchen, diese umzuwerfen. Erst wenn alle eingeworfenen Feldkubbs getroffen wurden, dürfen die Kubbs auf der gegnerischen Grundlinie ins Visier genommen werden. Schafft es Team B nicht, alle Feldkubbs umzuwerfen, darf Team A in der nächsten Runde seine sechs Wurfstäbe von der Höhe des vordersten, stehen gebliebenen Kubbs werfen.
Wie das Spiel endet
Wenn auf der gegnerischen Seite keine Kubbs mehr stehen – weder im Feld noch auf der Grundlinie – darf man auf den König werfen und das Spiel für sich entscheiden. Wer jedoch den König umwirft, bevor alle Kubbs getroffen wurden, verliert das Spiel.
Eine Schweizer Eigenheit beim Kubb
In der Schweiz wird zwischen den Beinen hindurch auf den König geworfen.
Bilder: zur Verfügung gestellt, © Marc Binder