Wir begleiteten das Badener Kubb-Team KP Wild Dogs auf ihrer Reise an die Weltmeisterschaft in Schweden. Wie es den sechs Spielern vor dem grossen Turnier ging, erzählen sie selbst in einem Reisetagebuch.
Donnerstag, 4.8.2022
«Vor den Spielen noch ein Team-Ausflug: Manuel wollte unbedingt die berühmten Rauken (Kalksteinsäulen) an der Nordküste Gotlands sehen und lag uns damit schon länger in den Ohren. Er war deshalb als erster wach und strich fleissig Sandwiches für alle.»
«Über wunderschöne, geschwungene Strasse fuhren wir mit den Volvo XC60 rund 70 Kilometer in den Norden der Insel, wo wir via Fähre auf die kleine Insel Fårö übersetzten.»
«Dort erwartete uns eine atemberaubende Küstenlandschaft. Die Kalksteinsäulen sahen wir schon von weitem. Durch Erosion und Auswaschungen entstanden nach der letzten Eiszeit diese Gebilde. Diese Rauken bestehen aus Korallen und Schwämmen – sie zeugen davon, dass es hier einst ein tropisches Meer gab. Wir wanderten der Küste entlang und genossen die Meeresluft, bevor wir die Blå Lagunen ansteuerten. Es handelt sich dabei um einen alten Kalksteinbruch, wo wir auch unsere Sandwiches genossen.»
«Langsam wurde es wieder Zeit, an die Weltmeisterschaft zu denken. So fuhren wir zurück, um Kubb zu spielen. Man merkt, dass es allmählich ernst wird. Verteilt auf verschiedene Felder, feilte jeder Spieler für sich an seiner Wurftechnik, bevor wir dann ein lockeres Spiel machten.»
Zum Kubb-Team der Badener «KP Wild Dogs» gehören:
Marc Binder
Funktion: Paparazzi und Merchandising
Der Perfektionist im Team. Für den optimalen Schuss reibt er sich seine Hände mit einer Mixtur aus Kartoffelstärke und Babypuder ein.
Christoph Fischer
Funktion: Verantwortlicher für Social Media und PR
Christoph nimmt sich viel Zeit für Kubb und für jeden einzelnen Wurf. Keiner zielt länger.
Manuel Perrass
Funktion: Exkursionsleiter und Team-Arzt
Sonntags hegt und pflegt Manuel gerne seine eindrückliche Kubb-Trophäensammlung.
Roger Züst
Funktion: Chefstratege und Stimmungskanone
Für Roger spielt sich ein Kubb-Turnier an drei Orten ab: auf dem Spielfeld, an der Bar und im Kopf seines Gegners.
Lukas Huser
Funktion: Chefkoch und Sekretariat
Lukas (links auf dem Foto) wurde 2019 ins Rudel aufgenommen und bringt die Erfahrung von 12 WM-Teilnahmen mit. Gewonnen hat er aber noch keinen Blumentopf.
Patrick Rufer
Funktion: Team-Chauffeur
«Winnie» musste sich früh entscheiden: Model- oder Kubb-Karriere.
Bei dieser Treffsicherheit dürfte einer guten Platzierung eigentlich nichts im Weg stehen:
«Traditionellerweise stand heute Lachs auf dem Programm. Ein Job für Roger. Sein Lachs ist seit Jahren eines der Highlights an unseren WM-Ausflügen und schon fast ein Ritual. So ging ein perfekter Tag dem Ende entgegen, natürlich nicht ohne in den Whirlpool zu hüpfen.»
Freitag, 5.8.2022
«Heute fanden die Qualifikationsspiele auf dem WM-Gelände statt. Aufgrund der Ergebnisse der letzten WM sind wir bereits für den Samstag qualifiziert. Wir freuten uns darauf, den heiligsten aller Kubb-Rasen nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder betreten zu können. Die Weltmeisterschaft ist das älteste Turnier der Welt und im Gegensatz zu der Kubb-Europameisterschaft, die jedes Jahr wandert, findet die Weltmeisterschaft jedes Jahr auf Gotland statt – dem Geburtsort des Kubb-Spiels. Kubb hat hier eine sehr lange Tradition und wird in der heutigen Form seit drei Generationen auf der Insel gespielt. Es erstaunt also nicht, dass der Event ein regelrechtes Volksfest ist.»
«Auf unserer Fahrt nach Rone konnten wir in vielen Gärten Kubb-Felder sehen; man kann regelrecht spüren, wie die Insel dem grossen WM-Final entgegenfiebert. Jeder in unserem Team kann zwischen 7 und 12 WM-Teilnahmen vorweisen. So gab es ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern. Wir bahnten unseren Weg durch die Spielfelder und genossen die tolle Stimmung. Diese ist am Freitag ganz anders als am Samstag – ein bisschen weniger ambitioniert. Das Turnier gleicht dann eher einem Volksfest. Immer wieder ist es schön zu sehen, wie alle Generationen auf den Spielfeldern anzutreffen sind.»
«Kinder- und Senioren-Teams, verkleidete Teams und Kubb-Spieler aus verschiedenen Ländern, wie zum Beispiel das Team aus Japan. Leider konnten sie sich nicht für den Samstag qualifizieren, was ihrer guten Stimmung jedoch keinen Abbruch tat.»
«Am Nachmittag setzte dann starker Regen ein. Wir flüchteten in unsere Volvo XC60 und fuhren nach Hause, wo wir uns in einer Videoanalyse mit alten Kubb-Partien auseinandersetzen.»
«Morgen Samstag gilt es ernst – die Anspannung wächst. Wir haben keine einfache Gruppe erwischt und wir werden uns morgen bereits früh mit sehr starken Teams messen. Von einem frühen Ausscheiden bis zum Titelgewinn ist alles möglich. Wir werden alles versuchen, um wie 2017 und 2018 wieder im Final stehen zu können und vielleicht den Titel ein zweites Mal in die Schweiz zu holen.»
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