Am 5. und 6. August fand auf der Insel Gotland die Kubb-Weltmeisterschaft statt. Mit dabei auch das Badener Kubb-Team KP Wild Dogs. Wie es dem Schweizer Team gelaufen ist, erzählen sie in ihrem Tagebuch.
«Am Samstag Morgen war die Anspannung spürbar. Viel wurde nicht gesprochen.»
«Über die Fahrzeuglautsprecher lief traditionellerweise Phil Collins’ ‹In the Air Tonight›, gefolgt von ‹Go West› von den Pet Shop Boys. ‘Go West’ war auch das Motto für den heutigen Tag. Der westlich auf dem WM-Gelände gelegene Platz ist das sogenannte ‹Hägn› – unter den Schweizer Kubb-Spielern auch ‹Gatter› genannt. Es handelt sich dabei um zwei abgesperrte Felder, die mit einer Sitzplatztribüne umrandet sind. Hier finden jeweils die Halbfinals statt und nur die vier besten Teams kommen in den Genuss, hier spielen zu dürfen. Ein Traum für jeden Kubb-Spieler!»
«Auf dem WM-Gelände angekommen, herrschte eine ganz andere Stimmung als am Vortag. Eine Sängerin eröffnete mit der schwedischen Nationalhymne die diesjährigen Weltmeisterschaften.»
Starker Wind
«Der starke Wind bereitete uns und allen anderen Teams grosse Schwierigkeiten. Die Spieler versuchten, bei starken Böen einen günstigen Moment für die Schussabgabe abzuwarten und führten die Würfe eher flach und scharf aus. Dies alles führte dazu, dass die Spiele erheblich länger dauerten. Wir konnten die ersten 3 Gruppenspiele dennoch ohne grosse Schwierigkeiten gewinnen.
Das letzte Gruppenspiel war gegen Hørstbröd, Silbermedaillengewinner der letzten beiden Weltmeisterschaften und sicherlich der härteste Brocken in unserer Gruppe. Wie bereits im Finalspiel 2018 konnten wir die spannende Partie für uns entscheiden.»
KO-Spiel mit Freunden
«So kamen wir ohne Satzverlust in den Sechzehntelfinal. Unser Gegner wartete bereits ungeduldig aufs erste KO-Spiel. Wie es der Zufall wollte, waren es von den 130 möglichen Teams genau unsere Freunde, die Mhiskyboys, mit denen wir uns am Mittwoch noch für ein Testspiel getroffen hatten. Das Spiel forderte von den Zuschauern viel Geduld und Nerven und dauerte beinahe 2 Stunden – mit dem glücklicheren Ausgang für die Wild Dogs. Weil unser Spiel so lange dauerte, mussten wir ohne Pause zum nächsten Spiel. Am Ende konnten wir uns jedoch deutlich mit 2:0 durchsetzen.»
Im Viertelfinal
«Wir waren unserem Ziel, dem Halbfinal, zum Greifen nah. Der Gegner, ein gotländisches Team mit vielen Anhängern, war äusserst motiviert und wir kamen früh unter Druck. Hätten wir so gespielt wie in den Spielen davor, wären wir hier ausgeschieden, doch wir schafften eine Leistungssteigerung und spielten unseren besten Match an diesem Tag.»
Der Halbfinal
«In der Final-Arena füllte sich allmählich die Tribüne mit begeisterten Gotländer Kubb-Fans. Unser Gegner war ein Mix-Team aus drei deutschen Ex-Weltmeistern sowie zwei amerikanischen Landesmeistern und einem schwedischen Spieler. Der erste Satz ging klar an uns; alles sah gut aus. Leider schlichen sich im zweiten Satz kleine Fehler ein und wir mussten knapp den Satzausgleich hinnehmen. Im dritten und entscheidenden Satz spielte der Gegner zu stark und wir mussten unsere Titelträume begraben. Für das Spiel um Platz 3 war dann endgültig die Luft raus. Schliesslich mussten wir uns mit dem undankbaren 4. Rang zufrieden geben.»
Fairplay-Preis
«Unsere Enttäuschung war gross, doch wir sind auch stolz auf unsere Leistung. Wir haben es in den «Hägn» geschafft und uns in einem riesigen Teilnehmerfeld unter die besten 4 Teams gespielt. Bei der Siegerehrung wurde uns dann noch der Fairplay-Preis verliehen, was uns sehr freute.»
PS: «Unser Vermieter, der mit seiner Frau alle unsere Spiele mitverfolgte, überraschte uns mit einer Pizza. Eine willkommene Stärkung nach 10 Stunden Kubb ohne Unterbruch.»
Gut gelandet: Die KP Wild Dogs auf dem Weg zur Kubb-WM
Die KP Wild Dogs auf dem Weg zur Kubb-WM: So lief das erste Testspiel
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