Die fünfte Etappe der E-Grand Tour führt durch den Garten Eden der Schweiz. Schon seit tausenden von Jahren wird das Wallis besiedelt. Dank des mediterranen Klimas gedeihen hier die saftigsten Früchte – ganz besonders die Weintrauben.
Zermatt
Zermatt ist einzigartig. Als Tourismus-Hotspots gibt es hier nichts, was es nicht gibt. Ausser Autos. Umringt von 38 Viertausendern zählt das autofreie Dorf im Mattertal über zwei Millionen Logiernächte im Jahr – so viel wie nirgends im Schweizer Alpenraum. Anziehungspunkt Nummer eins ist das Matterhorn, das live noch viel beeindruckender ist als auf Bildern.
Mit dem Zug geht es zurück nach Täsch, wo dein vollelektrischer Volvo vollgeladen auf die nächste Etappe wartet.

Saas-Fee
Wer nach Saas-Fee will, muss seinen Volvo erneut im Tal stehen lassen. Die Perle der Alpen ist ebenfalls autofrei. Man fährt mit der höchstgelegenen U-Bahn der Welt zum grössten Eispavillon der Welt und zum höchstgelegenen Drehrestaurant der Welt: Das sind gleich drei Weltrekorde! Im Sommer ist das Allalinhorn bei Alpinisten sehr beliebt. Der Gipfel gilt als einer der am einfachsten zu besteigenden Viertausender. Das liegt daran, dass man mit der Standseilbahn bis knapp unter den Gipfel kommt. Selbst Anfänger können hier von erfahrenen Bergführern mit sicherer Hand zum Gipfel geführt werden.
Raron
Ins Wallis verliebten sich schon zahlreiche Dichter, so auch Rainer Maria Rilke, der zwischen 1919 und 1926 in Raron lebte. Hier wollte der deutsche Lyriker auch begraben sein. Das Grab auf dem Friedhof der Burgkirche ist bis heute ein beliebter Pilgerort für Rilke-Fans. Interessant ist ebenfalls die Felsenkirche, die 1974 in den Felsen gehauen wurde.

Leuk/Leukerbad
In der historischen Altstadt gibt es auf jedem Meter Geschichte zu entdecken. Schon die Römer waren hier ansässig und pflanzten Wein an. Schliesslich gedeiht er hier dank 3500 Sonnenstunden im Jahr besonders gut. Mitten in der mittelalterlichen Stadt Leuk mit den hohen Trockenmauern und dem eindrücklichen Beinhaus blüht ein Rebstock aus dem Jahr 1798, aus dem bis heute Wein produziert wird. Seit 2007 gibt es von Leuk bis Martigny den Weinweg. Oberhalb von Leuk liegt Leukerbad, das bekannt ist für seine Thermalquellen. Das Highlight ist hier unter anderem der Gemmipass, wo es eine spektakuläre Aussichtsplattform hat.
St-Leonard, Lac Souterrain
Wer hätte gedacht, dass sich unterhalb der Weinberge von St-Leonard zwischen Sion und Sierre der grösste natürliche, unterirdische See Europas befindet. Auf 300 Metern Länge und 20 Metern Breite lässt sich sogar Böötli fahren. Hinter dem befahrbaren Teil des Sees gibt es noch weitere kleine Säle, die für die Öffentlichkeit jedoch nicht zugänglich sind.

Sion
Schon seit über 7000 Jahren wird Sion bewohnt. Die Walliser Hauptstadt zwischen den beiden Felshügeln Valeria und Tourbillon ist nicht nur das wirtschaftliche Zentrum des Wallis und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit einem eigenen internationalen Flughafen. In Sion befindet sich auch der grösste Busbahnhof der Schweiz.
Von hier aus geht es in zahlreiche Seitentäler. Unter anderem auch zum geschützten Tannen-Urwald von Derborence, wo sich auch ein spektakulärer Bergsee befindet.

Saillon
Wer auf der A9 durch das Rhonetal fährt, dem fällt auf halber Strecke zwischen Sion und Martigny der Bayart-Turm von Saillon auf. Der 19 Meter hohe Bergfried steht sinnbildlich für die spannende Geschichte Saillons, die im gut erhaltenen mittelalterlichen Dorf spür- und erlebbar ist. Am Südhang gelegen, geniesst Saillon ein einzigartiges Mittelmeerklima, das sogar Mandel- und Feigenbäume gedeihen lässt. Auf fast 200 Hektaren wird hier Wein angebaut. Dazu gehört auch der kleinste Rebberg der Welt, der bloss 1,67 Quadratmeter gross ist und aus drei Rebstöcken besteht. Das Spezielle daran ist sein Besitzer: der Dalai Lama. Angelegt wurde der Weinberg, der umgeben ist von Steinen aus aller Welt, in Gedenken an den Falschmünzer Joseph-Samuel Farinet, der im 19. Jahrhundert als Robin Hood der Alpen Berühmtheit erlangte und ursprünglicher Eigentümer des Weinberges war. Über die faszinierende Geschichte des Fälschers gibt es in Saillon auch ein Museum, wo man übrigens auch mit Farinet-Münzen bezahlen kann.

Martigny
Ein Halt lohnt sich hier gleich aus mehreren Gründen. Das dachten sich wohl auch die Römer, die sich hier niederliessen. Bis heute ist ihre Präsenz im Amphitheater spürbar. Bekannt ist die Walliser Kleinstadt aber auch wegen ihrer Kunst. Die Sammlung von Pierre Gianadda umfasst nicht nur erstklassige Kunst, sondern erzählt auch die Geschichte dieses Ortes.
Ein Highlight ist auch das Barry-Museum, das dem berühmten Bernhardinerhund gewidmet ist. Seit dem 17. Jahrhundert werden im Hospiz auf der Passhöhe des Grossen St. Bernhard Hunde zur Begleitung und Rettung von Reisenden gehalten. Immer wieder kam es nämlich vor, dass sich Pilger im Nebel oder Schneegestöber verirrten. Bis ins Jahr 2005 war das Kloster auf der Passhöhe der Hauptzuchtort für die Bernhardinerhunde. Seit nunmehr 15 Jahren wird die traditionelle Hundezucht in Martigny weitergeführt – in der Fondation Barry. Zwar verbringen die dort gezüchteten Hunde ihre Sommermonate immer noch auf der Passhöhe, aber das Barryland ist nicht nur zur neuen Heimat der Hunde geworden, sondern auch zum Museum über die Rasse.

Saint-Maurice
Der Ort ist strategisch so gut gelegen, dass schon die Römer hier eine Zollstation errichteten. Vor 1500 Jahren wurde hier ein Kloster errichtet. Die daraus entstandene Abtei Saint-Maurice ist heute eine wichtige Zeitzeugin und besitzt zudem einen der reichsten Kirchenschätze Europas. Das Schloss, das erstmals um 1150 erwähnt wurde, befindet sich leicht abgesetzt im Norden der Ortschaft.

Montreux
Kein Musiker und keine Musikerin kann sich der Magie des vielleicht prestigeträchtigsten Musikfestivals der Welt genauso wenig entziehen wie das Publikum: Wer einmal da war, kommt wieder. Während des Jazzfestivals verwandelt sich das Dörfchen am Lac Leman in eine Märchenstadt, wo die Stars und Sternchen mit dem Genfersee um die Wette glitzern. Montreux ist aber mehr als Jazzfestival und Freddy-Mercury-Statue. Montreux ist das Tor zum Genfersee, dem Lavaux und der Westschweiz. Besonders empfehlenswert ist der rund fünf Kilometer lange Uferweg von Montreux (Port du Basset) zum Schloss Chillon. Eine Stunde dauert der bezaubernde Spaziergang, zwei Stunden, wenn man die Strecke wieder zurückgeht. Unterwegs gibt es viele Möglichkeiten der Einkehr.
Vevey – Lavaux
Nirgendwo anders lädt sich das Elektroauto schöner als im Lavaux. Die Weinbauterrassen entlang des Genfersees gehören seit 2007 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die bezaubernden uralten Winzerdörfer, die Aussicht auf den See und auf die Savoyer Alpen sind so unbeschreiblich schön, dass das Lavaux sogar Popstar Prince zu einem Song inspiriert hat. Am besten also, man lässt das Auto an einer vielen Ladestationen zwischen Lausanne und Vevey stehen und wandert auf den schönen Panoramawegen hoch über dem Genfersee durch die Weinbauterrassen, flaniert den Uferwegen entlang oder radelt auf den offiziellen Radrouten durch das 805 Hektar grosse UNESCO-Welterbe. Wer mehr über die Geheimnisse der hiesigen Winzer-Traditionen erfahren will, dem sei die Weinroute zwischen St. Saphorin und Lutry empfohlen. In den Gassen der alten Städtchen und Dörfern ist der Geist von Bacchus besonders im Herbst überall zu spüren.
Lausanne
One Planet City Challenge: So heisst die globale WWF-Kampagne, welche die klimafreundlichste Stadt der Welt sucht. Am besten abgeschnitten hat in der Schweiz die Stadt Lausanne. Der Grund: Bis 2040 sollen in der Stadt am Genfersee so viele Bäume gepflanzt werden, dass sich die gesamte Blattfläche verdoppelt.
In der ganzen Stadt gibt es viele Ladestationen. Auch die beiden Fünf-Sterne-Hotels von Lausanne bieten ihren Gästen kostenlose E-Stationen an.

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