In Schweden gibt es einen Ort, an dem sich alles um die schwedische Leckerei dreht: Polkagris. Die Entstehungsgeschichte dieser berühmten Zuckerstange ist auch die Geschichte einer starken Frau: Amalia Eriksson.
Wie jede Erfolgsgeschichte beginnt auch diejenige von Polkagris auf einem Tiefpunkt. Bereits mit 35 Jahren wurde Amalia Eriksson Witwe. Und das erst noch mittellos und ohne Möglichkeiten, Geld zu verdienen. So kam sie auf die Idee, zuhause in ihrer Küche Bonbons herzustellen und sie auf Märkten und Veranstaltungen zu verkaufen. Als ihre Tochter Ida eines Tages krank wurde, kam Amalia auf die Idee, Pfefferminzöl in ihre Bonbons zu geben. Und siehe da: Prompt wurde Ida gesund und die Nachfrage nach diesen Bonbons stieg rapide an.

Starke Frau: Amalia Eriksson
Doch so einfach war es 1859 nicht für eine Frau – selbst im heute so liberalen Schweden – ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Doch sie kämpfte für die Gleichberechtigung. Und gewann: So erhielt Amalia Eriksson vom Bürgermeister von Gränna die Erlaubnis, Süssigkeiten herzustellen und sie auch zu verkaufen. Tochter Ida half schon als Kind fleissig im Laden mit. Und nach dem Tod von Amalia im Jahr 1923 führte sie das Geschäft weiter.

In Manufakturen selbst ausprobieren
Gränna, das hübsche Städtchen am Vätternsee, hat Amalia Eriksson viel zu verdanken. Es ist heute das Mekka für alle Polkagris-Fans. Und das sind nicht wenige. Jedes Jahr pilgern rund 1,5 Millionen Personen aus der ganzen Welt nach Gränna. Im Stadtpark erinnert eine Statue an die alleinerziehende Mutter, die mit den Zuckerstangen ihren Lebensunterhalt verdiente und dafür sorgte, dass in Schweden jedes Kind Gränna kennt.
In den örtlichen Manufakturen können die Besucher das Herstellen der Zuckerstangen selbst ausprobieren. An bestimmten Tagen dürfen Interessierte selbst den Teig bearbeiten, kneten, ziehen, drehen und rollen.


Titelbild: © Tina Stafrén / imagebank.sweden.se