Vor 15 Jahren starb auf der Insel Fårö der bedeutendste schwedische Regisseur des 20. Jahrhunderts: Ingmar Bergman. Durch ihn wurden viele schwedische Stätten international bekannt – nicht zuletzt als Drehorte seiner eindrucksvollen Inszenierungen.
Ingmar Bergman gilt als einer der besten Filmregisseure aller Zeiten. Diese Auszeichnung erhielt er 1997 am Internationalen Filmfestival in Cannes. Mit Filmen wie «Das siebente Siegel», «Szenen einer Ehe» oder «Wilde Erdbeeren» erschuf er cineastische Meisterwerke.
Seine bildgewaltigen Dramen inspirierten eine ganze Reihe von Filmemachern – von Ang Lee bis Wes Anderson. Die meisten Filme drehte Bergman in seiner schwedischen Heimat. Wo sie entstanden sind, ist der Geist von Ingmar Bergman spürbar – auch 15 Jahre nach seinem Tod.





Råsunda Filmstaden, Dramaten Stockholm
Rund 30 Filme drehte Ingmar Bergman in den ehemaligen Filmstudios Råsunda Filmstaden. Das 1920 in Stockholm eröffnete Studio galt damals als die modernste Filmfabrik der Welt und diente 80 Jahre lang als Kulisse für unzählige Produktionen.

Nicht nur in der einstigen Filmstadt folgt man den Spuren von Ingmar Bergman. Der Regisseur hat viele seiner Filme in und um Stockholm gedreht – ob in der Altstadt, im Umland oder auf den Schären vor den Toren Stockholms. Nebst 75 Kinofilmen erschuf Ingmar Bergman auch 170 Produktionen für TV, Radio oder Bühne. Sie wurden unter anderem im National Theater Dramaten aufgeführt. Hier verliebte er sich als 12-Jähriger ins Schauspiel – die Liebe seines Lebens.



Bergman und die Insel Fårö
Bergmans andere grosse Liebe galt der Insel Fårö bei Gotland. Der Regisseur lernte sie 1960 beim Dreh «Wie in einem Spiegel» kennen. Die karge Landschaft gefiel ihm so gut, dass er sich hier ein Haus und ein Filmstudio baute. Bis zu seinem Tod im Jahr 2007 lebte er auf der Insel.


Das örtliche Bergman Center widmet dem berühmtesten Bewohner eine Dauerausstellung. Einmal im Jahr gibt es auf Fårö die sogenannte Bergman-Woche, die sich jeweils einem bestimmten Aspekt seines Schaffens widmet. Dieses Jahr stellte die Bergman-Woche den Kameramann Sven Nykvist ins Zentrum. Nykvist liebte die Inszenierung von Lichtspielen genauso wie Bergman. Zusammen konnten sie stundenlang in einer Kirche sitzen und die Lichtverhältnisse studieren.

Auf Spurensuche in Uppsala
Geboren wurde Ingmar Bergman im Jahr 1918 in Uppsala. In der Studentenstadt nördlich von Stockholm gibt es englische Stadtführungen über den Filmemacher. Sie führen unter anderem zur Adresse Trädgårdsgatan 12, wo Bergmans Oma Anna lebte, bei der er als Kind viel Zeit verbrachte. Die Stadtführung zeigt aber auch berühmte Filmschauplätze wie die Dombrücke in «Die besten Absichten» oder die alte Mühle in «Fanny und Alexander».

Filmschatz in Skåne
Ingmar Bergman ist bekannt für seine dramatischen Inszenierungen in gewaltiger Naturkulisse. Einer der bekanntesten Schauplätze ist das Naturreservat Hovs Hallar auf der schonischen Halbinsel Bjäre. In «Das siebente Siegel» spielt der Protagonist hier Schach gegen den Tod, während im Hintergrund das Meer bedrohlich tost. 2017 erhielt der Küstenstreifen den Titel «Treasure of European Film Culture».


Titelbild: © Wikipedia, Joost Evers / Anefo, CC BY-SA 3.0