Rund 250 Kilometer lang ist die siebte Etappe, die von Neuenburg nach Bern führt. Natürlich nicht auf direktem Weg, sondern über Fribourg, Greyerz, das Simmental und das Berner Oberland.
Mont Vully
Zuerst geht es entlang der Freiburger Riviera. Vom Mont Vully, der auf nur 653 Meter über Meer liegt, hast du ein herrliches Panorama auf das Drei-Seen-Land, den Jura und die Alpen. Ein historischer Pfad führt von Sugiez nach Môtier durch das Weinbaugebiet, wo schon die Römer Reben pflanzten.
Interessant ist auf Mont Vully auch der Stollen, der während des 1. Weltkriegs als militärische Schutzeinrichtung 200 Meter tief in den Sandstein gehauen wurde. Heute sind die Grotten von Mont Vully ein grosser Abenteuerspielplatz, in dem auch Kinder auf Entdeckungsreise gehen können.
Murten
In Murten passieren epochale Ereignisse. So geschehen am 22. Juni 1476 bei der Schlacht von Murten, als die wackeren Eidgenossen vor den Toren des Zähringerstädtchens die Truppen aus dem Burgund zurückschlugen.
Es ist nicht nur die malerische Altstadt mit ihren Laubengängen, wegen der sich ein Stopp lohnt, sondern auch als Ausgangspunkt für ausgedehnte Radtouren – zum Beispiel das familiengerechte Velotürli um den Murtensee, das nur zwei Stunden dauert. So hat man auch noch Zeit für ein Picknick an den schönen Sandstränden am westlichen See-Ende.
Fribourg
In der Studentenstadt im Üechtland ist immer was los. Ob kulturell oder geschichtlich. Die zweisprachige Stadt, die auf einem Felssporn oberhalb der Saane liegt, hat eine extrem hohe Dichte an Cafés, Bars, historischen Gebäuden, Brücken und Toren.
Lohnenswert ist zudem ein Besuch im Espace Jean Tinguely und Nikki de Saint Phalle. Das Künstlerpaar avancierte unabhängig voneinander im 20. Jahrhundert zu internationalen Kunstgrössen – er mit seinen faszinierenden Installationen, sie mit ihren Nana-Figuren. Auch für alle, die keinen Eintritt bezahlen wollen, gibt es ein Werk mit gleich zwei berühmten Stadtsöhnen zu bewundern: den Jo-Siffert-Brunnen von Jean Tinguely am Grande-Place.
Broc
Ein kulturelles Dessert gefällig? Für alle, die Schoggi über alles lieben, ist Broc das Paradies. Seit über 100 Jahren die Heimat von Maison Cailler, ist es auch das Zentrum der Greyerzer Schokoladenproduktion.
Spektakulär und wildromantisch ist der Wanderweg durch die Jaunbachschlucht zwischen Charmey und Broc. Dem Wasser entlang führt der Weg vorbei an imposanten Felswänden, malerischen Kaskaden und durch zauberhafte Märchenwälder.
Gruyères
Gruyère ist mehr als nur Käse, den es seit 1115 gibt. Das mittelalterliche, autofreie Städtchen ist sowohl kulturell als auch kulinarisch ein Genuss. Gruyères scheint im Mittelalter stehengeblieben zu sein – im positiven Sinn. Die intakte Altstadt, die Pflastersteine, die Brunnen und nicht zuletzt das Schloss Greyerz geben die perfekte Historien-Kulisse. Seit rund 800 Jahren thront das Schloss Greyerz auf einem Hügel über dem pittoresken Städtchen. Wo einst die Grafen von Greyerz residierten, ist heute ein beeindruckendes Museum, das multimedial die Geschichte des Schlosses erzählt.
Ein Museum der anderen Art gibt es gleich unterhalb des Schlosses, im Château Saint-Germain. Dort befindet sich sowohl eine Bar als auch das Museum des Künstlers und Oscar-Preisträgers H.R. Giger. Seine düsteren Kunstwerke sind längst Kult und gehören zum Inventar der Popkultur.
Rossinière
Eigentlich ist Rossinière nur ein kleiner Weiler im Waadtländer District de la Riviera-Pays-d’Enhaut. Doch ein einziges Haus ist so überragend, dass man es gesehen haben muss: das Grand Chalet. Mit einer Grundfläche von 500 m2, fünf Stockwerken und 113 Fenstern ist es das grösste Holzhaus der Schweiz – erbaut zwischen 1752 und 1756. 1976 erwarb der Maler Balthus das legendäre Haus und lebte dort bis zu seinem Tod im Jahr 2001.
Gstaad
Gstaad ist mehr als nur ein Promi-Hotspot. Gstaad ist ein Sommer- und Wintersportparadies, das durch die Seilbahn Glacier 3000 mit Les Diablerets und den Waadtländer Alpen verbunden ist. Top-Hotels wie das Palace oder das Grand Bellevue sowie Bernie Ecclestones Hotel Olden ziehen zwar seit Jahrzehnten den internationalen Jet-Set an, aber in Gstaad sind alle willkommen, die hier einfach nur die Natur geniessen wollen. So gibt es im Saanenland eine Vielzahl an familienfreundlichen und günstigen Hotels sowie eine grosse Palette an Ferienaktivitäten für den Sommer als auch für den Winter.
Lenk
Ob Alpenblumenweg oder Luchsweg: Lenk im Simmental lässt sich am besten auf einem der Themenwege erkunden. Das Dorf liegt auf 1068 m ü. M. und am Fuss des Wildstrubels mit 3244 m ü. M. Die bekannteste Herberge in Lenk ist das über 350-jährige Hotel Lenkerhof. Im Sommer ist das Simmental ein Tal des Wassers mit imposanten Wasserfällen. Im Winter wird Lenk zusammen mit Adelboden zu einem der attraktivsten Skigebiete der Region.
Erlenbach im Simmental
Gut erhaltene, für die Region typische Simmentaler Häuser verschiedener Epochen säumen die Hauptstrasse zwischen Gstaad und Spiez und zeugen von der historischen Wichtigkeit dieser Routen. Die Simmentaler Zimmermannskunst ist in Erlenbach besonders gut sichtbar. Dazu gehören historische Gasthöfe und schmuckvolle Bauernhäuser, die an Gotthelfs Zeiten erinnern. Von Erlenbach führt übrigens eine Luftseilbahn zum Stockhorn, wo sich ein grandioses Alpenpanorama bietet.
Iseltwald
Prächtige Berge, funkelnde Seen und dazu idyllische kleine Dörfer mit alten Häusern, die mit Geranien geschmückt sind. Das Berner Oberland diente schon bei mehr als 200 Bollywood-Filmen als Kulisse. Ebenso bei mehreren James-Bond-Filmen und sogar bei «Star Wars». Doch am schönsten ist das Berner Oberland immer noch live zu sehen. In Spiez heisst es darum nach rechts abbiegen in Richtung Iseltwald. Das bezaubernde Dorf ist bekannt aus unzähligen Instagram-Posts. Ein idyllischer Uferweg führt zur ältesten Standseilbahn der Schweiz, die zwischen Brienzersee und dem Grand-Hotel Giessbach verkehrt, von wo aus die legendären Giessbachfälle am besten zu bewundern sind. Das 1874 eröffnete Hotel wurde in den letzten Jahren liebevoll renoviert und fühlt sich an wie eine Zeitreise zurück ins 19. Jahrhundert.
Interlaken
Vor rund tausend Jahren waren der Brienzersee und der Thunersee noch ein einziges Gewässer: der Wendelsee. Als sich die Seen immer mehr zurückzogen, entstand auf der trockenen Ebene ein Dorf, das bis 1891 Aarmühle hiess. Mit dem aufkommenden internationalen Tourismus entschloss man sich aber, den Namen «Aarmühle», den niemand aussprechen konnte, zu vereinfachen und taufte es verenglischt «zwischen den Seen», also Interlaken. Heute ist Interlaken immer noch ein internationaler Hotspot, insbesondere für Touristen aus Asien. Ob es daran liegt, dass gleich in der Nähe, in den Beatushöhlen, einst ein feuerspeiender Drache hauste, bis der Heilige Beatus mit einem Kruzifix bewaffnet aufkreuzte und die Bestie in die Flucht schlug. Rund einen Kilometer lang ist die für das Publikum zugängliche Grotte. Die kolossalen Tropfsteingebilde, Wasserläufe und Hallen sind allerdings nur die Spitze des Eisbergs – 14 Kilometer Höhle sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Oberhofen
Oberhofen ist so schön, dass es 2018 zum schönsten Dorf der Schweiz gewählt wurde. Eigentlich wäre Oberhofen am Thunersee noch viel schöner. Doch ein Brand zerstörte 1864 einen Grossteil des Dorfes. Verschont geblieben sind zum Glück im Unglück die Schlossgebäude. Sein Glück fand hier auch Polo Hofer, der bis zum Schluss in Oberhofen am Thunersee lebte. Was nur wenige wissen: Oberhofen ist der Hauptsitz des Internationalen Skiverbandes FIS.
Thun
Dieser ruhige Platz am Tor zum Berner Oberland hat etwas Magisches. Mit seinem See, der träumerisch anmutenden UNESCO-Gebirgskette mit Eiger, Mönch und Jungfrau und der Energie, die am Fusse des Niesens herrscht, ist Thun ein wunderschönes, kleines Paradies. Das hoch über der malerischen Stadt Thun thronende Wahrzeichen ist ein imposantes Stück Baugeschichte und war als Machtsymbol immer wieder umkämpft. Im Schlossmuseum wird die Geschichte dieses Schlosses erzählt.
Bern
Eine gemütliche Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ein Fluss, der im Sommer zum grossen Badespass wird, Sitz der Schweizer Regierung ist und von Bären bewacht wird: Das kann nur Bern sein. Bern ist aber so viel mehr als das Mattequartier, der Bärengraben und das Bundeshaus. Das Leben der Berner spielt sich in ihren liebevollen Quartieren wie dem Lorraine, Monbijou oder dem Länggass-Quartier ab. Es lohnt sich, die Stadt abseits vom Zytgloggeturm, Chindlifrässer-Brunnen und Grosser Schanze zu erkunden. Und vergiss dabei nicht, die Batterien deines Volvo C40 Recharge Pure Electric aufzuladen. Die nächste Etappe wartet schon.
Alle anderen Etappen mit ihren Highlights sind hier nachzulesen:
Etappe 1: Zürich – Appenzell
Etappe 2: Appenzell – St. Moritz
Etappe 3: St. Moritz – Lugano
Etappe 4: Lugano – Zermatt
Etappe 5: Zermatt – Lausanne
Etappe 6: Lausanne – Neuenburg
Fotos: iStock