Gesund durch Sport in der Natur! Friluftsfrämjandet ist die grösste und älteste schwedische Outdoor-Organisation. Seit 1892 fördert die Non-Profit-Organisation Aktivitäten in der Natur für die breite Bevölkerung.
Als im 19. Jahrhundert durch die schwedische Industrialisierung immer mehr Menschen Arbeit bekamen, gab es zwar weniger existenzielle Nöte, dafür kamen andere Probleme hinzu. Mit den langen Arbeitstagen und den eintönigen Arbeiten in den Fabriken verschlechterte sich die Gesundheit der Menschen zusehends. Was dagegen tun? Eine Gruppe von Militärs gründete 1892 den Verein Friluftsfrämjandet zur Förderung des Skilanglaufs, damit die geschundenen Fabrikarbeiter draussen in der Natur einen körperlichen und geistigen Ausgleich finden konnten. Und das kam an. Das Angebot an Aktivitäten in der Natur wurde immer grösser. Es sprach sich herum: Sich draussen an der frischen, sauberen Winterluft zu bewegen, wirke sich positiv auf die Gesundheit und das Gemüt aus. Als 1919 in Schweden der 8-Stunden-Arbeitstag eingeführt wurde, wuchs das Interesse an Freizeitaktivitäten enorm.
Der erste Skiclub von Schweden
«Fahr Ski und werde stark und harmonisch!» Immer mehr Fabrikangestellte nahmen das Angebot an, kostengünstig Ski zu laufen. So entstand 1906 mit «Skidfrämjandet» der erste Skiclub Schwedens, wo auch Alpin-Ski betrieben wurde. Ziel des Vereins war es, dass jede und jeder an einem Outdoor-Programm teilnehmen kann, unabhängig von Leistungsanforderungen und sozioökonomischen Hintergrund. Die Freude am Wintersport im Freien sollten alle geniessen können.

Durch Skidfrämjandet konnten Material- und Reisekosten gesenkt werden, indem man beispielsweise an Schulen seine eigenen Skis herstellen konnte. Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Betreuer dazu, die den Kindern nicht nur Gratis-Skier zur Verfügung stellten, sondern auch noch das Fahren beibrachten.
Die Natur näher bringen
Es blieb nicht alleine beim Sport-Angebot. Friluftsfrämjandet hat sich schon von Beginn an stark mit der Natur auseinandergesetzt. So entstand 1957 das Maskottchen Skogsmulle. Skogsmulle bringt Schülern kindgerechtes Wildniswissen bei, was auch international in Ländern wie Finnland, Japan, Deutschland und England gelehrt wird. Man schätzt, dass Skogsmulle im Laufe der Jahre rund zwei Millionen Schweden die Natur näher brachte. Bis heute wird der Lehrstoff in 500 Vorschulen und Schulen im ganzen Land verbreitet.
Auch 130 Jahre nach der Gründung schafft Friluftsfrämjandet lehrreiche Outdoor-Abenteuer – ob am Berg, im Wasser, in Schnee und Eis oder im Wald. Mit über 100 000 Mitgliedern, 7000 Leitern, 300 Ortsverbänden und Skischulen auf 80 Skipisten ist Friluftsfrämjandet immer noch Schwedens grösste Outdoor-Organisation.
Bilder (inkl. Titelbild): zur Verfügung gestellt, © Friluftsfrämjandet