Als der Trailrunner Erik Ahlström vor sieben Jahren angefangen hat, beim Joggen den Müll aufzusammeln, den andere achtlos weggeworfen hatten, löste er damit einen Trendsport aus, den heute täglich Millionen von Menschen auf der ganzen Welt betreiben: Plogging. Das ist Lauftraining und Umweltschutz in einem.
Bereits als Erik Ahlström im Skigebiet Åre wohnte, sammelte er auf dem Schulweg seines Sohnes den Abfall der Schneesportler ein. Als er 2016 nach Stockholm zog, fand er auch auf seinen Jogging-Routen immer wieder Müll in der Natur, den er beseitigte. So hat er neben seinem Lauftraining «Plogga» erfunden, ein Kofferwort aus «Plocka och jogga» (schwedisch für Picken und Joggen).
Mülljagd als Schatzsuche
Dem passionierten Trailrunner haben sich rasch weitere Fitness- und Umwelt-Begeisterte angeschlossen, die mit ihm auf «Mülljagd» gingen und dabei stets grossen Spass hatten, weil es für viele schon beinahe zu einer Art Schatzsuche wurde. Nachdem ein deutsches Fernsehteam über Erik Ahlström und das Plogging berichtete, ging die Sportart viral. Nicht nur in Europa, sondern auch in den USA, Südamerika, Australien etc. Heute ist Plogging immer noch eine stark wachsende Trendsportart: Laut Wikipedia ploggen täglich rund zwei bis drei Millionen Menschen in über 100 Ländern.
Lauftraining und Umweltschutz
Plogging ist nicht nur die «grünste» Art des Joggings, sondern auch ein zusätzliches Fitnessprogramm. Beim Bücken werden auch Rumpf und Oberkörper trainiert und mit dem immer schwereren Abfallsack Extra-Kalorien verbrannt. Während eine halbe Stunde Jogging rund 270 Kalorien verbrennt, sind es beim Plogging 330 Kalorien. Hinzu kommt das nicht bezifferbare Gefühl, etwas Gutes für die Umwelt zu tun.
Plogging macht süchtig
Dass seine Fitness-Idee für eine saubere Umwelt weltweit zum Trend wurde, freut den Gründer Erik Ahlström, der immer noch aktiv ploggt und andere dafür begeistert. «Besonders Kinder lieben plogging, weil es nicht nur darum geht, wer am schnellsten ist, sondern auch, welche Gegenstände für das Recycling am wertvollsten sind.» Aber Ahlström warnt auch: «Plogging macht süchtig. Wenn man Müll sieht, kann man nicht anders, als ihn aufzuheben.»
Wer selbst gerne ploggen will, kann ganz einfach eine Gruppe Gleichgesinnter zusammentrommeln und mit Handschuhen und Abfallsack ausgerüstet loslegen. Oder man schliesst sich der globalen Facebook-Gruppe «Plogging World» an: «Möglicherweise gibt es bereits Plogger in deiner Nähe», meint Ahlström. Auf der offiziellen Plogging-Website gibt es zudem immer wieder spannende Wettbewerbe, wo man sich bei Challenges herausfordern kann.
PS: Falls du nicht gerne joggst, versuch’s doch mal mit «Pliking» (Picking up litter while bIKING and hIKING)
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