Lara Schneider ist die erste einer neuen Generation: Die 23-jährige Rheintalerin hat als erste Volvo Mitarbeiterin der Schweiz die Weiterbildung zur Hochvolttechnikerin abgeschlossen.
Herzlichen Glückwunsch, Lara Schneider, zur bestandenen Weiterbildung als Hochvolttechnikerin. Die Automobilmechatronikerin darf mit diesem Diplom selbständig alle Volvo Modelle mit Hybrid- und Elektroantrieb spannungsfrei schalten. «Hybrid und auch Elektrofahrzeuge haben eine grössere Bordspannung (bis zu 400V AC). Deshalb darf nur geschultes Personal die Fahrzeuge spannungsfrei schalten (stromlos machen). Danach darf aber jeder gelernte Mechaniker daran arbeiten», erklärt die Rheintalerin ihre Weiterbildung. «Bisher konnte ich zwar an Fahrzeugen mit Hochvolt arbeiten, jedoch musste immer ein qualifizierter Mitarbeiter die Fahrzeuge freischalten. Am Ende kontrollierte ein zertifizierter Mitarbeiter meine Arbeit, um das Fahrzeug dann wieder an die Hochvolt-Batterie ‹anzuklemmen›.»
Umgang mit Hochvoltbatterien sehr gefährlich
Gewissenhaftes und sorgfältiges Arbeiten ist das A und O beim Umgang mit Hochvoltbatterien: «Wir haben genaue Vorgaben, was die Sicherheitsausrüstung und das Arbeitsvorgehen betrifft. Denn bei Elektrofahrzeugen hat man mit Spannungen von über 400V zu tun, was durchaus tödlich enden kann.»
Seit drei Jahren arbeitet Lara Schneider bei der Volvo Garage Rageth in Vaduz/Liechtenstein. «Wir sind ein kleines, motiviertes Team, bestehend aus acht Personen. Bei uns im Team verfügen alle Mechaniker über das Hochvolttechniker-Zertifikat. So konnte ich schon vor meiner Weiterbildung Einblicke erlangen, wie man ein elektrifiziertes Auto spannungsfrei schaltet. Dies war sicherlich von Vorteil.»
Voraussetzung für Hochvolttechniker/-in ist eine abgeschlossene Berufslehre als Mechatroniker/-in. Zudem ist das Diplom von einer bestandenen Prüfung als HV-Techniker notwendig. «Es ist allen Mechanikerinnen möglich, diese Weiterbildung zu machen.»
Turnen und Berry
Auch in ihrer Freizeit ist die 23-Jährige unter Strom. «Der grösste Teil meiner Freizeit besteht aus Sport. Ich bin in der Geräteriege des Turnvereins und gehe regelmässig ins Fitness.» Entspannen kann die Rheintalerin mit ihrem Hund Berry, mit dem sie gerne in der Natur unterwegs ist. «Ein weiteres Hobby von mir ist die Fotografie, die ich mit meiner Leidenschaft fürs Reisen kombiniere.»
Handwerklicher Berufswunsch
Noch immer ist der Beruf der Automobil-Mechatronikerin ein männerdominierter Beruf. Für Lara Schneider war das nicht immer einfach: «Für mich war schon immer klar, dass ich einen handwerklichen Beruf erlernen möchte. Nach vielen Schnuppertagen in diversen Berufen (Schreinerin, Landschaftsgärtnerin, Werbetechnikerin etc.) riet mir mein Papa, in einer Autogarage zu schnuppern. Ich war begeistert – mir hat der Beruf auf Anhieb gefallen. Als Mädchen musste ich mich in dieser ‹Männerdomäne› ziemlich beweisen, bis ich endlich eine Lehrstelle gefunden habe. Ich musste mir oftmals anhören, dass sie sich trotzdem für einen Jungen entschieden haben. Als Mädchen muss man in diesem Beruf 120% Einsatz geben. Ich wollte allen beweisen, dass es eine Frau genauso gut kann wie ein Mann. Auf die volle Unterstützung von meinen Mitarbeitern konnte ich jederzeit zählen.»